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Ägypten: Kairo: US-Marine erschoss Ägypter im Suezkanal

Ein US-Schiff hat in der Nacht zum Dienstag bei der Einfahrt in den Suezkanal auf Boote fliegender Händler geschossen und dabei einen Mann getötet. Es soll sich um ein Missverständnis handeln.

Die USA und Ägypten machen widersprüchliche Angaben über eine Schießerei in der Einfahrt in den Suezkanal. Nach Angaben der ägyptischen Nachrichtenagentur Mena und ägyptischen Sicherheitskreisen soll ein ägyptischer Händler getötet worden sein, als sich seine Barke trotz Warnungen dem von der US-Marine gecharterten Containerschiff „Global Patriot“ näherte, um Waren anzubieten. Die US-Botschaft in Kairo bestätigte, dass am Montagabend kleine Motorboote beschossen wurden, die sich dem unter amerikanischer Flagge fahrenden Schiff näherten, dass sich vom Roten Meer kommend auf den Eingang zum Kanal zubewegte. Dabei sei jedoch niemand verletzt oder getötet worden, hieß es in der Erklärung weiter. Schiffe der US-Marine sind im Nahen Osten mehrfach von kleinen Booten aus angegriffen worden. Die „Global Patriot“ kam aus Dubai, wo sie gebrauchtes amerikanisches Militärmaterial abgeholt haben soll.

Eine Untersuchung des Zwischenfalls in Kooperation mit dem Oberkommando der Fünften US-Flotte, das in Manama sitzt, wurde nach US-Angaben eingeleitet. Der Suezkanal ist eine der Hauptrouten für Truppen und Materialnachschub für die US-Armee am Golf. 7,5 Prozent des Welthandels gehen durch die Wasserstraße. Die Einnahmen stellen die drittwichtigste Devisenquelle Ägyptens nach Tourismus und den Überweisungen von Ägyptern aus dem Ausland dar. Daher ist die ägyptische Regierung wenig an negativen Schlagzeilen interessiert und reagierte bisher zurückhaltend auf den Zwischenfall. (an)

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