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Ein Demonstrant in Kairo hält Patronenhülsen und einen angeblich Blut getränkten Fetzen in den Händen.

© AFP

Ägypten: Offenbar Tote bei Demonstration in Kairo

Zum ersten Mal seit Wochen versammeln sich Menschen auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu Protesten. Als die Polizei die Demonstration auflösen will, kommt es zu Straßenschlachten. Ärzte sprechen von zwei Toten.

Bei Protesten auf dem Tahrir-Platz in Kairo sind nach Angaben von Ärzten am Samstag zwei Menschen getötet worden. 18 weitere seien verletzt worden, berichteten Mediziner.

Gewaltsam hatten Sicherheitskräfte am frühen Samstagmorgen die Demonstration aufgelöst. Nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders Al Dschasira stürmten Hunderte von ägyptischen Soldaten und Sicherheitskräften den Platz. Die Sicherheitsleute hätten in der Nähe des Ägyptischen Museum auch Tränengas eingesetzt, berichteten Augenzeugen.

Es sei zu Straßenschlachten gekommen. Die Demonstranten hätten Flaschen, Steine und möglicherweise auch Brandsätze geworfen.

Protestierende seien mit Holzknüppeln geschlagen worden. Auch die Polizei habe Steine geworfen. Die meisten Menschen seien vor den Ordnungskräften geflüchtet, sagten Augenzeugen weiter.

Zehntausende Menschen hatten am Freitag auf dem Tahrir-Platz demonstriert, um weitere Reformen nach dem Sturz von Ägyptens Präsident Husni Mubarak zu verlangen. Sie forderten zügigere Gerichtsverfahren gegen ehemalige Regimegrößen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch und die Auflösung der Mubarak-Partei NDP, wie Augenzeugen und Aktivisten berichteten. Die Demonstration stand unter dem Motto „Freitag der Reinigung und des Gerichts“.

Es war die größte Kundgebung dieser Art seit Wochen. Seit Mubaraks Sturz am 11. Februar demonstrieren die Anhänger der Demokratiebewegung regelmäßig freitags, um ihrer Forderung nach einem echten Bruch mit dem alten Regime Nachdruck zu verleihen. (dpa/AFP)

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