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ÄGYPTEN UND IRAN: Ende einer Eiszeit

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Ägypten und dem Iran hat sich seit dem Sturz Hosni Mubaraks angebahnt. Mehr als 30 Jahre lang gab es keine diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern, keine Post- oder direkte Telefonverbindung – jedes Gespräch von Kairo nach Teheran musste über das Amt angemeldet und handvermittelt werden.

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Ägypten und dem Iran hat sich seit dem Sturz Hosni Mubaraks angebahnt. Mehr als 30 Jahre lang gab es keine diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern, keine Post- oder direkte Telefonverbindung – jedes Gespräch von Kairo nach Teheran musste über das Amt angemeldet und handvermittelt werden. Dabei waren der Iran und Ägypten einst dynastisch verbunden durch die Heirat der Schwester von König Faruk I. mit dem persischen Kronprinzen und späteren Schah Mohammad Reza Pahlavi. Nach der iranischen Revolution 1979 gewährte Ägypten dem gestürzten Schah Asyl, und er liegt in einem Mausoleum im Stadtzentrum von Kairo begraben. Das revolutionäre Teheran sah in dem Camp-David-Friedensvertrag mit Israel Verrat. Außerdem unterstützte Ägypten den Irak 1980 in seinem Angriff auf den Iran. Dies führte zu einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen und einer Eiszeit, die immer wieder durch neue Spitzen verlängert wurde. So benannte Teheran eine Straße nach dem Mörder von Staatspräsident Anwar as Sadat, Khalid Islambouli. Jahrelang gab es ein groteskes Tauziehen um die Umbenennung der Straße, welcher die Teheraner Stadtverwaltung zwar 2004 zustimmte, die aber noch Jahre auf sich warten ließ. 2007 waren die Handelsverbindungen bereits gestärkt worden. Seit dem Sturz Mubaraks will Ägypten diplomatische Beziehungen aufnehmen. Der Iran werde als Nachbar betrachtet, weder als Freund noch als Feind, hieß es 2011 im ägyptischen Außenministerium. Andrea Nüsse

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