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Politik: Ärzten geht Rauchverbot nicht weit genug

Berlin - Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat heftige Kritik an der Länder-Vereinbarung zu Rauchverboten in Gaststätten geübt. Der Kompromiss mit den abgetrennten Raucherzimmern sei „inkonsequent und unbefriedigend“, sagte Hoppe dem Tagesspiegel.

Berlin - Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat heftige Kritik an der Länder-Vereinbarung zu Rauchverboten in Gaststätten geübt. Der Kompromiss mit den abgetrennten Raucherzimmern sei „inkonsequent und unbefriedigend“, sagte Hoppe dem Tagesspiegel. Auf diese Weise werde Mitarbeitern in Cafés und Restaurants weiterhin ein rauchfreier Arbeitsplatz verwehrt. Die Gründe für diese Zumutung habe ihm noch niemand erklären können, sagte Hoppe. Auch Beschäftigte in der Gastronomie hätten das Recht, vor hochgradig krebserregenden Schadstoffen geschützt zu sein. „Der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ist unteilbar.“ Die Politik zerbreche sich „zu sehr den Kopf über die Interessen der rauchenden Gäste und denkt zu wenig an die Beschäftigten in der Gastronomie“, kritisierte Hoppe. Man müsse sich zu einem generellen Rauchverbot „ohne Hintertürchen“ durchringen.

Kritik gab es an Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die sich die Möglichkeit vorbehalten, reine Raucherkneipen zu genehmigen. Auch Bayern will Ausnahmen für Biergärten und Festzelte zulassen. „Der Staat muss eine Regelung treffen, die die Freiheit für Nichtraucher vor dem Passivrauch und die Freiheit von Rauchern in das richtige Verhältnis setzt“, sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) befürchtet dadurch Wettbewerbsverzerrungen. Die Gesundheitsminister von Thüringen und Schleswig-Holstein, Klaus Zeh (CDU) und Gitta Trauernicht (SPD), forderten einheitliche Regelungen. „Es muss klare Linien geben“, sagte Trauernicht dem NDR. raw

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