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Ärztestreiks: Tarifgespräche für Ärzte an kommunalen Kliniken fortgesetzt

Mit mehrstündiger Verspätung sind am Montag in Düsseldorf die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 70.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern fortgesetzt worden.

Düsseldorf/Berlin - Vor Gesprächsbeginn äußerten sich beide Seiten zurückhaltend zu Einigungschancen. Unterdessen gingen die Streiks der Mediziner weiter.

Die Gespräche waren am Dienstag vergangener Woche vertagt worden. Ein von den Arbeitgebern vorgelegtes Angebot hatte der Marburger Bund als unzureichend abgelehnt. Die Ärzte fordern einen eigenen Tarifvertrag nach dem Vorbild des Tarifkompromisses für die Universitätskliniken. Für die Ärzte an den Uni-Kliniken waren im Juni Gehaltserhöhungen zwischen 15 und 20 Prozent vereinbart worden. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, streiken die Mediziner bereits seit über drei Wochen.

Nach Einzelgesprächen kamen die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am Montag in Düsseldorf gegen 13.30 Uhr zu regulären Verhandlungen zusammen. Details über den Verlauf der Gespräche wurden zunächst nicht bekannt.

Der Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft, Lutz Hammerschlag, betonte vor Verhandlungsbeginn, eine Verständigung sei nur unter der Bedingung möglich, dass die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern «nicht schlechter bezahlt» würden als ihre Kollegen an Universitätskliniken. Auch die Arbeitszeitbedingungen müssten verbessert werden. Er forderte die Arbeitgeber auf, ihre bisherige Offerte nachzubessern: «Wenn es kein neues Angebot gibt, bin ich ganz schnell wieder aus Düsseldorf weg», sagte Hammerschlag.

Dagegen lehnte die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände eine verbesserte Offerte ab. Man werde «kein neues Angebot vorlegen», sagte deren Verhandlungsführer Otto Foit. Stattdessen könne man mit dem bestehenden Angebot weiterverhandeln, das aber bereits die Möglichkeiten vieler Krankenhäuser übersteige. Er hoffe zwar ebenfalls auf eine Einigung. Allerdings stehe bis dahin noch «ein harter Weg» bevor, sagte Foit.

Unterdessen gingen die Medizinerstreiks weiter. Am Montag traten laut Marburger Bund bundesweit erneut Tausende Krankenhausärzte in insgesamt 80 Städten in den Ausstand. Gestreikt wurde in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen-Anhalt. (tso/ddp)

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