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Politik: Äthiopien kündigt Ende der Offensive an - Friedensgespräche in Algier

Zu Beginn der Friedensgespräche in Algerien hat Äthiopien das Ende seiner Offensive gegen Eritrea angekündigt. Die äthiopische Armee habe bereits mit dem Rückzug aus Teilen von West-Eritrea begonnen, erklärte die Regierung am Dienstag in Addis Abeba.

Zu Beginn der Friedensgespräche in Algerien hat Äthiopien das Ende seiner Offensive gegen Eritrea angekündigt. Die äthiopische Armee habe bereits mit dem Rückzug aus Teilen von West-Eritrea begonnen, erklärte die Regierung am Dienstag in Addis Abeba. Das militärische Ziel sei erreicht worden, feindliche Soldaten von den Gebieten zu vertreiben, die sie vor zwei Jahren eingenommen hätten. In Algier traf der algerische Unterhändler Sid Ahmed Ouyahia mit dem Außenminister Äthiopiens, Seyoum Mesfin, zusammen. Die Delegation Eritreas wird von Außenminister Haile Weldetensae geleitet.

Die äthiopische Armee werde sich aus den jüngst eroberten eritreischen Gebieten zurückziehen, sagte ein Regierungssprecher. Addis Abeba habe zu keinem Zeitpunkt geplant, eritreisches Gebiet zu annektieren. Die Armee Eritreas stehe nach zahlreichen Niederlagen vor der völligen Auflösung. Die Eritreer hätten eine "vernichtende Niederlage" erlitten.

In Asmara bezeichnete Regierungssprecher Yemane Ghebremeskel in einem BBC-Interview diese Version als "Lüge". Eritreas Streitkräfte hätten sich in Übereinstimmung mit den Forderungen der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) von umstrittenen Grenzgebieten zurückgezogen, um so Friedensgespräche zu ermöglichen.

Bei den Vorgesprächen in Algier hätten beide Seiten "ihren guten Willen" für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen gezeigt, sagte Ouyahia, Justizminister und Sonderbeauftragter des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika. Die Delegationen der Kriegsgegner treffen nicht direkt zusammen. Die unterschiedlichen Standpunkte werden durch die Unterhändler der jeweils anderen Seite mitgeteilt. Der amerikanische Sonderbeauftragte für den Konflikt am Horn von Afrika, Anthony Lake, hat bisher nicht in die Verhandlungen eingegriffen. Ein Vertreter der Europäischen Union wird am Donnerstag in Algier erwartet.

Vor den heftigen Kämpfen in Eritrea sind innerhalb von 24 Stunden bis zu 10 000 Menschen nach Sudan geflüchtet. Das berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag in Genf. Die Menschen seien bei Lafa zu Fuß, mit Eselskarren, Traktoren und Kleinlastern über die Grenze gekommen.

Ihren Angaben zufolge haben äthiopische Soldaten die Stadt Tesseney, rund 30 Kilometer von der Grenze entfernt, eingenommen. Die Stadt sei praktisch kampflos in ihre Hände gefallen. Die Flüchtlinge seien ausgemergelt und brauchten vor allem Wasser, sagte UNHCR-Sprecher Kris Janowski. Das Hilfswerk bringt mit 14 Tankwagen ständig Wasser aus Kassale in die Grenzregion. Das UNHCR flog weitere 700 Zelte und Wasserkanister ein. Ein Flüchtlingslager mit 600 Zelten in Amara Musa, etwa zwei Kilometer von Lafa entfernt, sei bereits überfüllt. In der Gegend ist es brütend heiß, und die Menschen können keinen Schatten finden.

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