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Jörg Meuthen soll auch der neue Chef der AfD in Stuttgart sein.

© dpa

AfD im Stuttgarter Landtag: Empfindlichkeiten verzögern Wiedervereinigung

Die beiden zerstrittenen Fraktionen der AfD im Stuttgarter Landtag versuchen sich in einer Klausur zusammenzuraufen. Das ist nicht so einfach.

Die geplante Wiedervereinigung der AfD im Landtag von Baden-Württemberg ist erneut fraglich geworden. „Wir sind sehr an einer Fusion interessiert, aber nicht zu jedem Preis“, sagte eine Sprecherin der achtköpfigen Gruppe um AfD-Fraktionschef Heiner Merz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Vor allem gehe es um eine ausgeglichene Machtverteilung in der neuen Fraktion, wie sie auch in der Mediation festgelegt worden sei. Seit einem Monat versucht ein Vermittler, die zerstrittenen Fraktionen einander näher zu bringen.

Die AfD-Landtagsfraktion hatte sich Anfang Juli im Streit um Antisemitismusvorwürfe gespalten. Jörg Meuthen, der mit zwei Kollegen den baden-württembergischen Landesverband der AfD führt und gemeinsam mit Frauke Petry auch die Bundespartei, gründete daraufhin eine eigene Fraktion, die sich Alternative für Baden-Württemberg (ABW) nennt.

Sauer aufgestoßen

Besonders sauer aufgestoßen ist der AfD ihrer Sprecherin zufolge, dass die Wahl Meuthens zum Vorsitzenden einer möglicherweise wiedervereinigten AfD vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangte. „Das war so nicht geplant, wir haben uns überfahren gefühlt“, sagte die AfD-Sprecherin. Das habe zu einem Vertrauensschaden geführt.

Die beiden Fraktionen tagen seit Montag in einer Klausur-Sitzung in Titisee-Neustadt. Am Dienstagabend hatte der parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Grimmer, davon gesprochen, es sei völlig offen, ob die Wiedervereinigung gelinge. AfD und ABW stellen insgesamt 22 Abgeordnete und wären im Fall einer Wiedervereinigung die größte Oppositionsfraktion im Landtag noch vor der SPD. (dpa)

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