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Jörg Meuthen, der Vorsitzende der Fraktion der Partei Alternative für Deutschland (AfD) im Landtag von Baden-Württemberg am 5. Juli 2016 in Stuttgart.

© dpa

AfD in Baden-Württemberg: Der Zerfall

Bleiben der AfD nun besonders die Antisemiten, muss das beobachtet werden - und politisch bekämpft. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Hier geht es nicht um irgendeine Fraktion, sondern um eine der „Alternative für Deutschland“. Die steht per se schon unter – politischer – Beobachtung. Im Mittelpunkt steht auch nicht irgendein Fraktionschef der AfD, sondern Jörg Meuthen, Professor, Führungsfigur im Bund, der unter all den Rechtspopulisten noch als einigermaßen vernünftig gelten kann. Wenn sich dessen Fraktion in Stuttgart spaltet im Streit über Antisemitismus-Vorwürfe gegen eines ihrer Mitglieder, dann ist Alarm.

Die AfD kann also einen Abgeordneten mit antisemitischen Ansichten nicht nur nicht loswerden, sondern der findet sogar noch Unterstützer. Wolfgang Gedeon leugnet den Holocaust, und er schreibt: „Die Versklavung des Restes der Menschheit im messianischen Reich der Juden ist also das eschatologische Ziel der talmudischen Religion.“ Meuthen wiederum will so etwas unter keinen Umständen dulden.

Gut möglich, dass sich der Beginn des Niedergangs der AfD mit dem Namen Gedeon verbinden wird. Deren Rechtsdrift wird unübersehbar, unüberhörbar. Das geht bis in die höheren Kreise. Bleiben der AfD nun besonders die Antisemiten, muss das beobachtet werden. Und politisch bekämpft. Das ist ohne Alternative für Deutschland.

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