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Spitzenkandidat der Hamburger AfD, Jörn Kruse.

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Update

AfD-Politiker Kruse zu Anschlägen in Paris: "Leider ist es viel früher passiert, als ich gehofft habe"

Jörn Kruse ist Spitzenkandidat der AfD in Hamburg. Am Wochenende sorgte er mit einer Äußerung zu den Anschlägen in Paris für Empörung. Ein Versprecher, heißt es.

Der Spitzenkandidat der Hamburger AfD, Jörn Kruse, hat bei einer Veranstaltung am Wochenende für Empörung gesorgt. Kruse äußerte sich zu den Anschlägen in Paris und sagte, dass er schon länger die Befürchtung gehabt habe, dass etwas Furchtbares passiere. "Leider ist es viel früher passiert, als ich gehofft habe."

Ein Raunen ging durch den Saal, kurz darauf Applaus. Beim Landesverband heißt es auf Tagesspiegel-Anfrage, Kruse habe sich versprochen. Die Passage hätte laut Redemanuskript richtig gelautet: "Aber nach dem Terroranschlag von Paris, der mich außerordentlich bewegt hat, kann ich heute nicht sprechen über Schul-Leistungszentren, Busbeschleunigung oder Elbvertiefung. Warum hat mich das so sehr bewegt? Weil ich schon befürchtet habe, dass etwas Furchtbares passieren würde. Paris ist für mich genauso wie Hamburg, es gehört zur selben Wertegemeinschaft Und leider ist es viel früher passiert, als ich erwartet hätte. Ich habe Silvester zu meiner Familie gesagt: Ich wünsche mir für 2015, dass das Jahr vorüber geht, ohne dass wir einen schlimmen islamistischen Terroranschlag hier bei uns erleben." Laut Landesverband ist eine Stellungnahme von Kruse für den Nachmittag angekündigt.

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Am Rande des Parteitags gab es Auseinandersetzungen mit Demonstranten. Sie projizierten "Fuck of AfD" an das Veranstaltungsgebäude. Die Polizei war vor Ort.

Kruse forderte klare Reaktionen auf den Anschlag und er übte scharfe Kritik am Islam. "Was in einigen Männer-Hirnen schiefgelaufen ist, dass sie ihre Frauen und Töchter zwingen, als schwarzes Monster durch die Gegend zu rennen, erschließt sich mir nicht", sagte Kruse nach Berichten des NDR. Der Spitzenkandidat forderte ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen.

Auch Hans-Olaf Henkel war vor Ort und stimmte in die Islam-Kritik ein. "Es wird Zeit, dass wir uns aus Sicht der Opfer mit dem Islam befassen", sagte Henkel der Deutschen Presse-Agentur. "Ich beschäftige mich mit den Auswüchsen des Islam schon seit 20 Jahren. Es kann kein Zufall sein, dass in den meisten islamischen Ländern die Menschenrechte mit Füßen getreten werden." Das geforderte Kopftuchverbot für Lehrerinnen unterstützte Henkel.

Kruse ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Vor seinem Eintritt in die AfD war er laut Wikipedia von 1968 bis 1993 Mitglied der SPD. (ctr)

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