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Afghanischer Minister: "Deutsche Tornados werden gebraucht"

Kurz vor der Entscheidung der Bundesregierung über die Entsendung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen hat der afghanische Außenminister die Notwendigkeit des Einsatzes betont und einen stärkeren Einsatz der internationalen Gemeinschaft für sein Land eingefordert.

Berlin, 4. Februar (AFP) - Kurz vor der Entscheidung der Bundesregierung über die Entsendung von Tornado-Aufklärungsflugzeugen hat der afghanische Außenminister Dadfar Spanta die Notwendigkeit des Einsatzes betont. Wenn der Kampf gegen den Terrorismus in Afghanistan verloren ginge, entstehe eine "akute, ernsthafte Bedrohung für die Demokratie, für Wohlstand und Sicherheit in Europa", warnte Spanta im Deutschlandfunk. "Europa ist unmittelbarer Nachbar des Terrornetzwerks", sagte er. Der Minister fügte aber hinzu, dass es sich bei dem Tornado-Einsatz um eine innerdeutsche Entscheidung handele.

Spanta übte Kritik an der deutschen Polizeiausbildung in Afghanistan. "Mit dieser Geschwindigkeit und diesen knappen Ressourcen schaffen wir es nicht", sagte er. Die Ausbildung dauere zu lange, auch wenn ihr Ziel stimme. Das Hauptdefizit Afghanistans sei noch immer die Schwäche der Sicherheitsorgane. Die afghanische Armee verfüge fünf Jahre nach dem Sturz der Taliban lediglich über 35.000 Soldaten, die zudem schlecht ausgebildet seien.

Weiter beklagte der Minister, dass die internationale Gemeinschaft für den Kosovo 16 Mal mehr Geld ausgebe als für Afghanistan. Es sei aber notwendig, Afghanistan als "Langzeitverpflichtung" zu betrachten und mehr Geld zu investieren, wenn der Kampf gegen den Terrorismus Erfolg haben soll. (tso/AFP)

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