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Afghanistan: 20 Tote bei Anschlag auf Cheney

Bei dem Selbstmordanschlag auf US-Vizepräsident Dick Cheney in Afghanistan sind mindestens vier Ausländer und 16 zivile Mitarbeiter des Stützpunktes in Bagram ums Leben gekommen.

Kabul/Kandahar/Madrid - Ob die vier Ausländer ausnahmslos Soldaten waren, sei noch unklar, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Nach Medienberichten könnten unter den Opfern auch pakistanische Lkw-Fahrer sein, die vor dem Haupttor des Stützpunktes warteten.

Die US-geführten Koalitionstruppen teilten mit, dass bei dem Anschlag zwei US-Bürger und ein Südkoreaner ums Leben gekommen seien. Außerdem seien sechs afghanische Zivilisten getötet worden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP hatte elf Leichen von Afghanen gezählt.

Neue Sicherheitsbedenken

Die britische Außenministerin Margaret Beckett will sich heute in Kabul mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai treffen. Beckett war gestern wenige Stunden nach Cheneys Abreise in Afghanistan eingetroffen. Auch der US-Vizepräsident hatte Karsai getroffen.

Die Umstände des Anschlags auf Cheney lösten eine Diskussion über die Sicherheitssituation in Afghanistan aus. So schreibt heute die linksliberale spanische Zeitung "El País", das Attentat zeige, wie ernst die Taliban in Afghanistan genommen werden müssten. "Der Cheney-Besuch war geheim und kurzfristig anberaumt worden. Dies beweist, dass die Taliban Informationen aus erster Hand erhalten und kurzfristig zuschlagen können." (tso/AFP/dpa)

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