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Afghanistan: 200 Taliban-Kämpfer von Polizei eingekesselt

Einheiten der afghanischen Polizei haben im Süden des Landes nach eigenen Angaben rund 200 Kämpfer der radikalislamischen Taliban umzingelt. Darunter sind möglicherweise ranghohe Anführer.

Kandahar - Unter den Eingekesselten in der Provinz Urusgan sei möglicherweise auch der Militärchef der Taliban für die Südregion, Mullah Dadullah, sagte der Polizeichef der Provinz, Mohammad Kasim. Die Umzingelung dauere bereits seit drei Tagen an. Waffen und Fahrzeuge seien beschlagnahmt worden, ein mit explosivem Material beladener Wagen sei gesprengt worden.

Die Taliban hatten sich in der Region offenbar zu einem Treffen versammelt. Ein Sprecher der Taliban dementierte die Angaben. Die Nato-geführte Schutztruppe Isaf, die in Urusgan vor allem australische und niederländische Soldaten stationiert hat, erklärte, sie sei an dem Einsatz nicht beteiligt. Polizeichef Kasim sagte weiter, der Ring um die Taliban werde enger gezogen. "Wir sind vorsichtig und werden keine militärischen Mittel einsetzen, da in dem Gebiet Zivilisten wohnen", sagte der Polizeichef.

Eingekesselten Kämpfern geht die Munition aus

Ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul bestätigte, dass der Regierung entsprechende Berichte über die Einkesselung vorlägen. Der stellvertretende Innenminister Abdul Hadi Chalid sagte laut der afghanischen Nachrichtenagentur Pahdschwok, den Eingekesselten gehe die Munition aus. "Wenn sie sich nicht ergeben, werden wir sie verhaften", sagte er dem Bericht zufolge.

Bei Anschlägen der Taliban und Gefechten starben allein in diesem Jahr mehrere hundert Menschen. Die von der Terrororganistaion Al Qaida unterstützen radikalislamischen Kämpfer waren in Afghanistan von 1996 bis 2001 an der Macht, bis sie durch den US-geführten Truppeneinmarsch gestürzt wurden. Ihre stärksten Stellungen haben sie im Süden des Landes. (tso/AFP)

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