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Isaf

© ddp

Afghanistan: Anschlag auf Bundeswehrsoldaten

Einen Tag nach dem Taliban-Angriff auf eine Militärparade in Kabul ist ein Anschlag auf einen Bundeswehr-Konvoi in Nordafghanistan verübt worden. Zu den Hintergründen gibt es widersprüchliche Angaben.

Soldaten wurden bei dem Anschlag nicht verletzt, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Es gab auch keine Sachschäden. Die Soldaten waren auf dem Weg von Kundus nach Masar-i-Scharif, wo die Bundeswehr ebenfalls ein Feldlager unterhält. Zunächst ging die Bundeswehr von einem Selbstmordanschlag aus. Am Abend wurde dies aber korrigiert. "Wir haben nichts, was auf einen Selbstmordattentäter hindeutet", so ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Es habe sich nur um einen Sprengsatz gehandelt.

Der Gouverneur der Provinz Kundus, Engineer Omar, sagte, der Körper eines Selbstmordattentäters sei in Stücke gerissen worden. Dazu erklärte der Sprecher des Einsatzführungskommandos: "Die Bundeswehr geht hiervon nicht aus. Weitere Untersuchungen laufen." Die Hintergründe des Anschlags sind noch unklar. Die Gegend - etwa 60 Kilometer von Kundus entfernt - wird gemeinsam mit afghanischen Sicherheitskräften untersucht.

Tote bei Gefechten in Ostafghanistan

Die US-geführten Koalitionstruppen teilten am Montag mit, dass in der ostafghanischen Provinz Kunar bei Gefechten am Vortag zwölf Aufständische getötet wurden. 30 bis 40 Rebellen hatten fünf verschiedene Armeestellungen im Korengal-Tal unter anderem mit Panzerfäusten und Maschinengewehren angegriffen. Afghanische und US-Soldaten kamen nicht zu Schaden. Die Truppen schlugen die Angriffe zurück und wurden aus der Luft unterstützt. Bei einem Einsatz in der Provinz Chost im Südosten wurden zwei Aufständische und ein afghanischer Soldat getötet.

Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte unterdessen mit, dass im Süden des Landes ein Isaf-Soldat getötet und vier weitere verletzt wurden. Eine Patrouille der Schutztruppe lieferte sich Gefechte mit Aufständischen. Die Isaf machte wie üblich keine Angaben zur Nationalität der Opfer.

Karsai blockt Fragen zum Angriff am Sonntag ab

Der afghanische Präsident Hamid Karsai äußerte sich am Montag bei einer Pressekonferenz mit dem turkmenischen Präsidenten Gurbanguly Berdymuchammedow nicht zu dem Angriff auf die Militärparade in Kabul am Vortag. Fragen von Journalisten ließ Karsai, der bei dem Angriff unverletzt geblieben war, nicht zu. Die Taliban hatten sich zu der Tat bekannt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff aufs Schärfste. Ban erneute in diesem Zusammenhang seine Unterstützung für den Wiederaufbau Afghanistans.

Nach Regierungsangaben kamen bei dem Angriff mitten in der Hauptstadt ein Stammesführer, ein Abgeordneter und ein zehn Jahre altes Kind ums Leben. Mindestens acht Menschen wurden verletzt. Die Taliban sprachen von drei Toten in ihren Reihen. (smz/dpa)

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