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Politik: Afghanistan: Die Taliban kämpfen um ihr Machtzentrum

Gut zwei Monate nach den Terroranschlägen in den USA steht die Herrschaft der Taliban in Afghanistan vor dem Ende. Nur einen Tag nach dem Fall von Kabul hatte die Nordallianz am Mittwoch bereits nahezu Zweidrittel des Landes unter ihrer Kontrolle.

Gut zwei Monate nach den Terroranschlägen in den USA steht die Herrschaft der Taliban in Afghanistan vor dem Ende. Nur einen Tag nach dem Fall von Kabul hatte die Nordallianz am Mittwoch bereits nahezu Zweidrittel des Landes unter ihrer Kontrolle. Ob dazu auch das Taliban-Machtzentrum Kandahar gehörte, blieb zunächst widersprüchlich. Die Nordallianz und der arabische Fernsehsender El Dschasira meldeten am Mittwoch übereinstimmend die Einnahme Kandahars, die Taliban dementierten dies heftig. Am Mittwoch beherrschten die Taliban nur noch sechs der insgesamt 29 Provinzen.

Zum Thema Vereinte Nationen: Fünf-Punkte-Plan für Afghanistan Online Spezial: Terror und die Folgen Themenschwerpunkte: Krieg - Afghanistan - Bin Laden - Islam - Fahndung - Bio-Terrorismus Fotostrecke: Krieg in Afghanistan Zur Vorbereitung einer künftigen Regierung in Afghanistan hat die Nordallianz am Mittwoch einen Obersten Militärischen Sicherheitsrat gebildet, der eine Sitzung des Obersten Rats der Nationalen Einheit organisieren soll. Diesem sollen auch die Getreuen des früheren Königs Mohammed Sahir Schah angehören. Dieser kündigte seine baldige Rückkehr nach Kabul an. Dahin kehrte am Mittwoch bereits der von den Taliban gestürzte Präsident Rabbani zurück.

Großbritannien und Dänemark wollen sich an einem möglichen internationalen Friedenseinsatz in Afghanistan beteiligen. Die britische Regierung mobilisierte mehrere tausend Soldaten, die als Vorhut für ein größeres UN-Kontingent innerhalb von 48 Stunden nach Kabul und Masar-i-Scharif entsandt werden könnten, hieß es. Dänemark will sich nach Angaben seines Verteidigungsministers Troejborg ebenfalls an einem humanitären oder friedensschaffenden Einsatz in Afghanistan beteiligen.

Das Schicksal der acht von den Taliban festgehaltenen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now ist weiter ungewiss. Informationen der "Frankfurter Rundschau", wonach sie auf dem Rückweg nach Kabul seien, wurde in Berlin nicht bestätigt.

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