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Afghanistan: Entführter US-Soldat im Video gezeigt

Die Taliban haben im Internet ein Video mit dem US-Soldaten veröffentlicht, der seit Ende Juni vermisst wird. Darin fordert er den Abzug der Truppen aus Afghanistan.

"Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe, nach Hause zu kommen", sagt der Soldat in der Aufzeichnung. Er habe eine Freundin, die ihn heiraten wolle. In einer anderen Einstellung wird der Mann, der bei guter Gesundheit zu sein scheint, beim Essen gezeigt. Er trägt die graue, traditionelle Kleidung Afghanistans.

Von einer Person außerhalb des Bildes wird er in mehreren Szenen dazu aufgefordert, etwas zu sagen. "An meine amerikanischen Landsleute, die hier Angehörige haben und wissen, wie es ist, sie zu vermissen: Ihr habt die Macht, unsere Regierung dazu zu bringen, sie nach Hause zu holen", sagt der Soldat. "Bitte holt uns heim, so dass wir dorthin zurückkehren können, wo wir hingehören und hier drüben nicht unser Leben und unsere Zeit verschwenden."

Das US-Militär bestätigte, dass es sich bei dem Mann um den vermissten Soldaten handelt, und verurteilte die Veröffentlichung des Videos. Es verstoße gegen internationales Recht, dass der Soldat von den Taliban für Propaganda-Zwecke eingesetzt werde, sagte ein Sprecher. Man werde weiterhin alles tun, um den Mann sicher und unverletzt zu retten.

Der US-Soldat war Ende Juni bei einer Patrouille in der Provinz Paktika im Südosten Afghanistans verschleppt worden. Eine Sprecherin des US-Militärs sagte, nach ihrem Kenntnisstand sei es der erste Fall, in dem ein amerikanischer Soldat Gefangener der Taliban wurde.

Kurz nach der Verschleppung startete das US-Militär in der südlichen Unruheprovinz Helmand ihre bislang größte Offensive seit Beginn des Afghanistankriegs. Mit dem Vorstoß will US-Präsident Barack Obama die Sicherheitslage vor der afghanischen Präsidentenwahl am 20. August verbessern.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, rf

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