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Afghanistan: Folternde Nato-Soldaten?

Die Isaf-Schutztruppe hat nach deutschen Medienberichten über Foltervorwürfe eine Untersuchung gegen US- und afghanische Soldaten eingeleitet. "Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst", betont Isaf-Kommandeur Martin P. Schweitzer.

Die Nato-geführte Internationale Schutztruppe für Afghanistan hat nach einem deutschen Magazinbericht zu Misshandlungsvorwürfen gegen US- und afghanische Soldaten eine Untersuchung eingeleitet. Wie der örtliche Isaf-Kommandeur Martin P. Schweitzer in Kabul mitteilte, wurden ein US-Soldat und mehrere afghanische Soldaten nach der Veröffentlichung eines Berichts im "Focus" vom Dienst suspendiert. "Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst", betonte Schweitzer. Die US-Armee werde über ein mögliches strafrechtliches Vorgehen gegen den US-Soldaten entscheiden. Diese Untersuchung könnte sich den Angaben zufolge aber über Monate hinziehen.

Zwei "Focus"-Reporter hatten in dem am Wochenende veröffentlichten Bericht dokumentiert, wie bei einem Verhör im Dorf Niasollah in der Provinz Ghasni ein US-Soldat zusammen mit einem afghanischen Kommandanten einen Verdächtigen mit einem Riemen an ein Militärfahrzeug gebunden hatten. Die Soldaten drohten dem Gefesselten, ihn übers Geröll zu schleifen. Um die Drohung zu untermauern, habe der US-Soldat den Motor gestartet und zwei Minuten laufen lassen. Bei einem anderen Vorfall habe ein Kommandant des afghanischen Geheimdienstes unter den Augen seiner US-Kollegen einem alten Mann erst mit den Fäusten und danach mit dem Gewehrkolben hart in den Rücken geschlagen. (mit AFP)

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