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© dpa

Afghanistan: Koalition streitet über Bundeswehr-Einsatz

Unterschiedliche Auffassungen über den künftigen Kurs der Bundeswehr in Afghanistan: Das Motto "Gleiches Risiko für alle" ist umstritten. Sollen die Truppen auch im gefährlichen Süden kämpfen oder doch lieber im Norden bleiben?

Während sich der SPD-Politiker Hans-Ulrich Klose am Montag erneut dafür stark machte, deutsche Kampfeinsätze im unruhigen Süden des Landes nicht auszuschließen, sprach sich der CDU-Politiker Andreas Schockenhoff für die Begrenzung auf das jetzige Einsatzgebiet im Norden aus. Klose sagte der "Bild"-Zeitung, die NATO sei eine Allianz, die auf Solidarität aufbaue: "Das bedeutet: Jeder trägt das gleiche Risiko." Dagegen sagte Schockenhoff (CDU) der "Berliner Zeitung»: "Um eine Überdehnung und Überforderung der Bundeswehr auszuschließen, muss der Einsatz auf den Norden begrenzt bleiben."

Gleichzeitig unterstützte Schockenhoff die von der NATO erbetene Entsendung einer deutschen schnellen Eingreiftruppe. FDP-Fraktionsvize Birgit Homburger forderte die Bundesregierung auf, einen Einsatz der Bundeswehr im Süden "selbstbewusst" zurückzuweisen. Sie verwies darauf, dass die Bundeswehr bereits mit Tornados und Lufttransporten Einsätze im Süden unterstützt. Der Linke-Abgeordnete Paul Schäfer verlangte erneut den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Es sollten nur noch zivile Helfer geschickt werden. "Es muss ein eindeutiges Signal geben: Truppenabzug." Die ausländischen Truppen seien Teil des Problems, sagte er im ARD-Morgenmagazin. (liv/dpa)

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