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Afghanistans Präsident Hamid Karsai.

© AFP

Afghanistan: Kontakte zwischen Taliban und USA

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat erstmals Gespräche zwischen den USA und den radikal-islamischen Taliban bestätigt.

Die Unterredungen hätten begonnen, sagte Karsai bei einer Jugendkonferenz am Samstag in Kabul. Ausländische Kräfte, vor allem die USA, seien dabei.

Die Taliban, die bis zu ihrem Sturz 2001 das Land mit eiserner Hand regiert hatten, bestritten bisher jegliche Verhandlungen. Sie verlangten als Vorbedingung den Abzug aller ausländischer Truppen. Der Weltsicherheitsrat hatte zuvor mehr Flexibilität im Umgang mit den Taliban angedeutet. So kündigte er an, dass er in Zukunft getrennte Sanktionslisten für Mitglieder der Terrororganisation Al Qaida und der afghanischen Taliban führen wird.

Sinn der Trennung ist nach Auskunft aus diplomatischen Kreisen, dass sie mehr Flexibilität bei der Streichung von Namen erlaubt. Schließlich verfolgten die Taliban auch andere Ziele als Mitglieder von Al Qaida und beschränkten sich im Gegensatz zu Al Qaida auf Afghanistan und das angrenzende Pakistan.

Am Samstag griff ein Selbstmord-Kommando der Taliban eine Polizeistation an einem belebten Markt im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul an. Mindestens neun Menschen wurden getötet, darunter drei Polizisten und mehrere Zivilisten. Die drei Attentäter hätten Uniformen der afghanischen Armee getragen, sagte ein Sprecher der Polizei in Kabul. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, der erste Attentäter habe sich am Eingang der Wache in die Luft gesprengt. Zwei weitere Angreifer seien von Polizisten erschossen worden. (dpa)

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