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Afghanistan: Ranghoher Taliban-Führer angeblich getötet

In ihrem Kampf gegen Aufständische in Afghanistan haben Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen nach eigenen Angaben einen der wichtigsten Taliban-Anführer getötet. Ein Sprecher der Taliban dementierte dies jedoch.

Kabul - Achtar Mohammed Osmani sei am Dienstag bei einem gezielten Luftangriff auf sein Fahrzeug in der südlichen Provinz Helmand getötet worden, sagte Koalitionssprecher Tom Collins. Nach seinen Angaben war Osmani ein Vertrauter des flüchtigen Taliban-Führers Mullah Omar und von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden. Ein Taliban-Sprecher dementierte den Tod Osmanis. "Er lebt immer noch und befindet sich in Afghanistan", sagte Jussuf Ahmadi.

Der Tod Osmanis sei ein "bedeutender Erfolg im Kampf gegen Extremisten und ihre terroristischen Netzwerke", sagte Collins. In einer Erklärung der Koalition hieß es, der Taliban-Führer sei kurz vor dem Sturz der Taliban-Regierung in Afghanistan im Jahr 2001 zum Militärchef ernannt worden. Bis jetzt war er den Angaben zufolge ein zentraler Kommandeur und Stratege der Taliban. In afghanischen Geheimdienstkreisen hieß es, Osmani sei Kommandeur für Südafghanistan gewesen. Er habe zudem dem zwölfköpfigen Führungsgremium der Taliban angehört.

Collins: "Wir haben sehr stichhaltige Informationen"

Nach Koalitionsangaben koordinierte er Selbstmordattentate und Anschläge auf Sicherheitskräfte; zudem habe er Entführungen und andere Verbrechen gegen die örtliche Bevölkerung organisiert. Die Koalition erklärte, Geheimdiensterkenntnisse hätten die Truppen auf die Spur Osmanis gebracht. Bei dem Luftangriff auf das Fahrzeug Osmanis in einer Wüstenregion starben den Angaben zufolge auch zwei weitere Aufständische. "Wir haben sehr stichhaltige Informationen, dass Osmani ohne jeden Zweifel getötet wurde", sagte Collins.

Taliban-Sprecher Ahmadi widersprach diesen Angaben. Zwar bestätigte er einen Luftangriff in der Provinz Helmand vor drei Tagen; dabei seien ein rangniedriger Taliban-Anführer und drei weitere Kämpfer getötet worden. US-Medienberichten zufolge hatten US-Spezialeinheiten Osmani im Juli 2002 bereits gefangengenommen. Er sei danach aber unter ungeklärten Umständen wieder entkommen. Zusätzlich zu den rund 30.000 Soldaten der Afghanistan-Schutztruppe (Isaf) sind in dem Land rund 10.000 Soldaten der US-geführten Koalition stationiert, die Jagd auf Al-Qaida- und Taliban-Mitglieder machen. (tso/AFP)

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