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Afghanistan: Taliban-Führer droht mit Widerstand

Mullah Omar hat sich in einem Zeitungsinterview unbeugsam gezeigt und eine Intensivierung des Widerstands in Afghanistan angekündigt.

Islamabad - Ausländische Truppen sollten das Land verlassen und die Institution, die sie geschaffen haben, wieder abbauen. Sonst werde sich der Konflikt weiter verschärfen, sagte der Taliban-Führer Mullah Omar in einem Interview, das in der pakistanischen Zeitung "The Dawn" veröffentlicht wurde. Die Taliban lehne auch die Regierung von Präsident Hamid Karsai ab. Die Anschläge der Taliban hatten in den vergangenen Monaten wieder zugenommen.

Nach den Angaben der Zeitung hatte Mullah Omar, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, die Fragen per E-Mail beantwortet. Der einäugige Taliban-Führer gehört neben Al-Qaida-Chef Osama bin Laden zu den meistgesuchten Terroristen der Welt. Mullah Omar unterstrich, dass die Taliban ihre Basis in Afghanistan habe, unabhängig vom Terrornetz El Kaida operiere und eigene Ziele verfolge. Er gab an, Al-Qaida-Chef Osama bin Laden seit 1991 nicht getroffen zu haben. Es wird vermutet, dass sich beide Männer im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet aufhalten.

Der Aufstand der radikal-islamischen Rebellen kostete im vergangenen Jahr fast 4000 Menschen in Afghanistan das Leben, darunter 1000 Zivilisten und mehr als 160 ausländische Soldaten. Die Sicherheitslage ist so schlecht wie nie seit dem Sturz der Taliban Ende 2001. Die Opferzahl war 2006 mehr als vier Mal so hoch wie im Jahr zuvor. (tso/dpa)

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