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Politik: Afghanistan: Taliban legen Beweise gegen westliche Helfer vor

Das Gerichtsverfahren gegen die in Afghanistan inhaftierten acht westlichen Entwicklungshelfer wird möglicherweise an diesem Dienstag oder Mittwoch beginnen. Das sagte der afghanische Botschafter in Pakistan, Abdul Salam Zaeef, am Montag vor Journalisten in Islamabad.

Das Gerichtsverfahren gegen die in Afghanistan inhaftierten acht westlichen Entwicklungshelfer wird möglicherweise an diesem Dienstag oder Mittwoch beginnen. Das sagte der afghanische Botschafter in Pakistan, Abdul Salam Zaeef, am Montag vor Journalisten in Islamabad. Nach seinen Angaben sollen internationale Journalisten sowie Verwandte der Angeklagten und Diplomaten das Verfahren gegen die vier Deutschen, zwei Amerikaner und zwei Australier vor dem Obersten Gerichtshof beobachten dürfen. Derzeit halten sich Diplomaten aus Deutschland, den USA und Australien in Kabul auf, um ihren am 3. August verhafteten Landsleuten beizustehen. Den Helfern wird christliche Missionierung vorgeworfen.

Weiter erklärte der Botschafter Afghanistans, dass die Urteile gegen die acht ausländischen Mitarbeiter der Hilfsorganisation "Shelter Now" anders ausfallen dürften als gegen die mitangeklagten 16 Einheimischen. "Wir werden das Islamische Recht befolgen. Anklage und Verteidigung werden den Gesetzen entsprechen", sagte der Botschafter. Nach einem Dekret des radikal-islamischen Taliban-Regimes werden Ausländer, die in Afghanistan für ihre Religion werben, nach einer kurzen Haftstrafe des Landes verwiesen. Dagegen droht einheimischen Moslems, die zu einer anderen Religion konvertieren, die Todesstrafe. Vertreter der Taliban überreichten am Montag "Akten und Beweismittel" dem Obersten Gericht in Kabul, hieß es im afghanischen Außenministerium. Der Prozess beginne, sobald die Richter den Fall studiert hätten.

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