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Afghanistan: US-Bürgerin entführt

In Afghanistan ist erneut eine ausländische Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation entführt worden: Bewaffnete Männer verschleppten die US-Bürgerin und ihren Fahrer am Samstagmorgen in Kandahar im Süden des Landes.

Die Motive der Täter und ihre mögliche Zugehörigkeit zu einer Gruppe blieben zunächst unklar, dies teilte der zuständige Provinzgouverneur, Assadulla Chaled, mit. Die 49-Jährige arbeitete nach Angaben Chaleds für die Entwicklungsorganisation Asian Rural Life Development. Erst im Dezember war der Deutsche Harald K. von Unbekannten entführt worden.

Der Gouverneur von Kandahar sagte, die 49-jährige Frau sei bei ihrer Entführung mit einer Burka bekleidet gewesen. Das traditionelle Ganzkörper-Gewand lässt nur die Augen offen und macht eine Identifizierung der Frauen eigentlich sehr schwer. Sie sei zum Zeitpunkt ihrer Entführung aber ohne bewaffnete Sicherheitskräfte unterwegs gewesen, fügte Chaled hinzu. Das afghanische Innenministerium bestätigte die Entführung. "Wir untersuchen dies und es gab bisher keinen Kontakt zu den Entführer", sagte ein Ministeriumssprecher in Kabul. Die US-Botschaft in Afghanistan stellte nach eigenen Angaben ebenfalls Nachforschungen an.

"Wer auch immer es war, die Entführer sind Feinde Afghanistans", sagte Chaled. Entführungen von Ausländern hat es in Afghanistan immer wieder gegeben, dahinter stecken meist radikalislamische Gruppen oder Lösegeld-Erpresser. Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres befindet sich der Deutsche Harald K. in Geiselhaft. Der Schreiner, der mit einer Afghanin verheiratet ist, war in der Provinz Herat entführt worden. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes vom Samstag steht die deutsche Botschaft weiter mit den örtlichen Behörden in Kontakt, um K. freizubekommen. Auch in diesem Fall ist über die Hintermänner nichts bekannt. Sowohl Familienangehörige als auch die Taliban gerieten unter Verdacht. (ae/AFP)

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