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Afghanistan: US-Regierung zeigt sich bestürzt über Sexparty-Berichte

Angebliche Sex-Partys beim privaten Sicherheitsdienst für die US-Botschaft in Kabul verärgern die Regierung in Washington. Außenministerin Clinton fordert eine Aufklärung der Vorgänge.

Zu sehen sind nackte Männer in sexuellen Posen – Bildmaterial von anstößigen Sex-Partys in der afghanischen Hauptstadt. Auf mehreren Fotos sind offensichtlich betrunkene Männer in homoerotischen Posen abgebildet. Ein Bild zeigt, wie ein Mann vom nackten Hintern eines anderen isst. Auf einer weiteren Aufnahme uriniert ein nackter Mann vor seinen Kameraden.

Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma, die mit der Bewachung der Botschaft beauftragt ist, hatten sich damit an die Nichtregierungsorganisation "The Project on Government Oversight" (POGO) gewandt, die Anfang der Woche in einem Brief an US-Außenministerin Hillary Clinton von Entgleisungen des Sicherheitspersonals in Kabul berichtet.

Gegenüber POGO berichteten die Mitarbeiter auch von Misshandlungen. Von Vorgesetzten seien sie zu erniedrigenden Spielen gezwungen worden.

Die US-Regierung hat sich entsetzt über angebliche Sex-Partys des privaten Sicherungspersonals für die US-Botschaft gezeigt. "Wenn diese Berichte zutreffen, sind dies nicht nur beleidigende Handlungen für Afghanen und Muslime. Sie sind auch beleidigend für uns und unentschuldbar", sagte Verteidigungsminister Robert Gates nach einem Bericht des Senders Fox News. Noch sei es aber zu früh, über Konsequenzen zu sprechen. Zunächst müsste die Untersuchung der Vorfälle abgewartet werden.

Wie US-Außenamtssprecher Philip Crowley in Washington mitteilte, ist auch Außenministerin Hillary Clinton über die Vorgänge verärgert. Sie habe die zuständigen Stellen angewiesen, mit Nachdruck Maßnahmen zur Aufklärung zu ergreifen. "Das auf diesen Bildern gezeigte Verhalten ist inakzeptabel", sagte Crowley. Diejenigen, die daran beteiligt gewesen seien, würden von ihren Posten entfernt. "Das verletzt unsere Werte. Potenziell gefährdet es die wichtige Arbeit der US-Botschaft in Kabul. Wir finden das alle abscheulich", sagte Crowley weiter.

Laut Fox News hat die Botschaft für das Camp des Sicherheitspersonals, das nur wenige Kilometer entfernt von der US-Vertretung in Kabul liegt, inzwischen ein Alkoholverbot erlassen. Außerdem seien Mitarbeiter abgestellt worden, die privaten Sicherheitsleute zu überwachen.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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