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Politik: Afrikas Hauptsorgen (II): Aids

Bernhard Schwartländer, Chefepidemologe der Vereinten Nationen, beschwört apokalyptische Szenarien herauf, die an die Pest im Mittelalter erinnern - und untermauert diese Szenarien mit Zahlen: Von den weltweit 30 Millionen HIV-Infizierten leben schon jetzt mehr als 23 Millionen in Afrika. Von 16 Millionen Aids-Toten waren fast 14 Millionen Afrikaner.

Von Markus Hesselmann

Bernhard Schwartländer, Chefepidemologe der Vereinten Nationen, beschwört apokalyptische Szenarien herauf, die an die Pest im Mittelalter erinnern - und untermauert diese Szenarien mit Zahlen: Von den weltweit 30 Millionen HIV-Infizierten leben schon jetzt mehr als 23 Millionen in Afrika. Von 16 Millionen Aids-Toten waren fast 14 Millionen Afrikaner. Im südlichen Afrika sei HIV "außer Kontrolle", sagt Schwartländer. Vor allem wirtschaftlich erfolgreiche junge Menschen seien betroffen. Aufstrebende Länder verlieren so ihre künftige Elite. Als gutes Beispiel nennt Schwartländer Uganda. Dort habe sich die Regierung des Problems frühzeitig, offensiv und aufklärend angenommen. Mit dem Erfolg, dass seit 1993 die Infektionsraten bei jungen Menschen zurückgehen. Ein schlechtes Beispiel ist ausgerechnet das neue Südafrika. Selbst dem Übervater Nelson Mandela ist es nicht gelungen, das Problem zu thematisieren. Stattdessen wurde in Südafrika jüngst eine Studie in Auftrag gegeben, die prüfen soll, ob HIV überhaupt Aids-Erkrankungen auslöst.

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