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Politik: Akute Katastrophenhilfe: Hungerhilfe mit Gentechnik?

Bundespräsident Johannes Rau hat zur Solidarität mit den hungernden Menschen in aller Welt aufgerufen. "Wenn wir hungernden Menschen die Möglichkeit geben, auf den eigenen Füßen zu stehen, dann leisten wir damit mehr als akute Katastrophenhilfe", sagte er in einer Ansprache zur Woche der Welthungerhilfe.

Bundespräsident Johannes Rau hat zur Solidarität mit den hungernden Menschen in aller Welt aufgerufen. "Wenn wir hungernden Menschen die Möglichkeit geben, auf den eigenen Füßen zu stehen, dann leisten wir damit mehr als akute Katastrophenhilfe", sagte er in einer Ansprache zur Woche der Welthungerhilfe. Rau wies darauf hin, dass 1,2 Milliarden oder ein Fünftel aller Menschen in absoluter Armut leben. 800 Millionen litten an chronischer Unterernährung. Jedes Jahr stürben zwölf Millionen Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger.

Zum heutigen Welternährungstag sagte Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD), der Einsatz von Gen- und Biotechnologie könne trotz der nötigen kritischen Diskussionen "ein ethisches und moralisches Gebot" für eine bessere Nahrungsmittelproduktion ein. Die Umseltschutz-Organisation "Greenpeace" widersprach dem entschieden. Mit Gentechnik, so das Ergebnis einer eigens erstellten Greenpeace-Studie, lässt sich das weltweite Hungerproblem aber nicht lösen. Die Gentechnik werde die Nahrungssicherheit der Weltbevölkerung vielmehr weiter verringern. "Es gibt genug Lebensmittel, aber 800 Millionen Menschen können sie sich schlicht nicht leisten", sagt Thomas Schweiger, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. Die Einführung teurer Gentech-Sorten werde die Ungleichheit noch erhöhen, die Menschen hungern lässt.

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