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AKW: Grüne wollen Brunsbüttel abschalten

Die Grünen haben erneut eine sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks Brunsbüttel in Schleswig-Holstein gefordert. Entsprechend der Atomausstieg-Vereinbarung soll die Anlage erst 2009 vom Netz gehen.

Rostock - In den vergangenen Wochen sei immer deutlicher geworden, dass der Meiler ein "enormes" Gefährdungspotenzial aufweise und über eine geringere Zahl an Notstromaggregaten und Sicherheitssträngen als andere deutsche Reaktoren verfüge, hieß es in einem Beschluss der Grünen-Fraktionsklausur in Rostock. Eine Sicherheitsüberprüfung im laufenden Betrieb sei nicht ausreichend. Solange die Sicherheitsdefizite nicht geklärt und beseitigt worden seien, müsse Brunsbüttel vom Netz. Bauähnliche Reaktoren in Schweden, die wie Brunsbüttel von Vattenfall betrieben werden, seien nach wie vor stillgelegt.

Die Deutsche Umwelthilfe forderte die für die Atomaufsicht zuständige Kieler Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) unterdessen in einem Schreiben auf, eine angeblich unter Verschluss gehaltene Liste mit 260 Fragen zu Schwachstellen des umstrittenen Atomkraftwerks sofort zu veröffentlichen. Notfalls werde die Organisation vor Gericht Akteneinsicht einklagen, erklärte der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch. Trauernicht habe der "Tageszeitung" gesagt, dass es eine Liste mit offenen Punkten zum AKW gebe. Die Umwelthilfe hat nach eigenen Angaben Hinweise, dass die Liste Sicherheitsmängel auflistet, deren Beseitigung seit Jahren von Vattenfall verweigert wird.

Vattenfall hatte die Sicherheitsbedenken gegen das AKW kürzlich zurückgewiesen. Der Meiler in Schleswig-Holstein verfüge über eine gesicherte Notstromversorgung für alle denkbaren Störfälle, hieß es. Die Situation sei anders als im schwedischen AKW Forsmark, wo es zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen war.

(tso/AFP)

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