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Politik: Al Qaida bleibt gefährlich

UN-Studie: Terrororganisation verfügt über Geld und Schlagkraft

New York (dpa). Von Osama bin Ladens Terrornetzwerk Al Qaida drohen nach Ansicht der Vereinten Nationen neue Anschläge. Der Organisation fehle es dafür weder an Geld noch an Schlagkraft, heißt es in einem UN-Bericht, der am Donnerstag in New York bekannt wurde.

Weder die globale Kampagne der USA und anderer UN-Mitgliedstaaten noch die Sanktionen des Weltsicherheitsrates haben den nötigen Erfolg gebracht und das Terrornetzwerk dauerhaft zerschlagen. Al Qaida habe noch immer Zugang „zu erheblichen finanziellen Quellen“. Knapp ein Jahr nach den Anschlägen von New York und Washington am 11. September sei Al Qaida wieder „fit und wohlauf“, folgern die Autoren aus ihren Daten. Nach den Anschlägen hatte Präsident Bush die Konten Dutzender Organisationen und Individuen einfrieren lassen, die in Verbindung mit Al Qaida standen.

Der Bericht unabhängiger Experten soll dem Weltsicherheitsrat in der kommenden Woche vorgelegt werden. Die Expertengruppe kommt in ihrem 43-Seiten-Bericht zu dem Ergebnis, dass Al Qaida „nach eigenem Gutdünken erneut zuschlagen kann“. Die Terrororganisation habe weiterhin Zugang zu Geld aus dem persönlichem Erbe von Bin Laden. Außerdem stünden ihr Mittel zur Verfügung, die bei Hilfsorganisationen unterschlagen worden seien. In Nordafrika, im Nahen Osten und Asien habe Al Qaida zwischen 30 und 300 Millionen Dollar angehäuft, die von ihren Sympathisanten verwaltet würden. Die Experten schätzen, dass private Spender jährlich 16 Millionen Dollar ungehindert an die Gruppe überweisen.

Die globalen Bemühungen um die finanzielle Austrocknung der Terrorgruppe seien schon um die Jahreswende zum Erliegen gekommen. In den ersten Monaten nach dem 11. September hätten die USA und andere UN-Mitglieder Al-Qaida-Vermögen in Höhe von 112 Millionen Dollar eingefroren oder beschlagnahmt. Seitdem seien aber nur noch 10 Millionen Dollar zusätzlich blockiert worden. Es habe sich als „äußerst schwierig“ herausgestellt, die Gelder der Gruppe zu lokalisieren.

Das amerikanische Finanzministerium, das für die Austrocknung verantwortlich ist, nannte den Bericht „unvollständig“. „Wir schärfen unseren Fokus“, wird ein Finanzbeamter in der „New York Times“ zitiert, „und weiten unsere Anstrengungen auch auf andere Teile der Welt aus“.

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