zum Hauptinhalt
Angriff aus der Luft: Bei einem Drohnenschlag am Samstag kamen im Jemen mindesten 14 Menschen ums Leben, am Sonntag waren es ebenfalls mehrere. Die genaue Zahl blieb zunächst unklar.

© rtr

Al Qaida im Jemen: Wieder Tote bei Drohnenangriff

Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel gilt als der gefährlichste Ableger des Terrornetzwerks. Jetzt wurden wieder mehrere Menschen durch eine Drohne getötet - nicht zum ersten Mal.

Bei einem Luftangriff auf mutmaßliche Terroristen im Südjemen sind nach offiziellen Angaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. Wie das Verteidigungsministerium in Sanaa auf seiner Nachrichten-Website mitteilte, war ein Trainingscamp des terroristischen Al-Qaida-Netzwerks in einer Bergregion der Provinzen Abjan und Schabwa Ziel der Attacke am Sonntag. Das Nachrichtenportal Marib Press ging davon aus, dass es sich bei dem Luftschlag um einen erneuten Drohnenangriff handelte. Die Zahl der Toten war zunächst unklar. Erst am Samstag waren bei einem Drohnenangriff im Jemen laut arabischen Medienberichten mindestens 14 Menschen getötet worden. Im Jemen ist die Terrorgruppe Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) aktiv. Das Militär geht seit Jahren auch mit Hilfe von US-Drohneneinsätzen gegen die bewaffneten Gruppen vor. Dennoch kommt es fast täglich zu Überfällen, Anschlägen oder Entführungen.

Im vergangenen Jahr wurden im Jemen mehrere dutzend mutmaßliche Mitglieder von Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel durch derartige Drohnenangriffe getötet. Diese Attacken sind höchst umstritten, weil dabei immer wieder unbeteiligte Zivilisten zu Tode kommen. Im Dezember 2013 waren bei einem Angriff auf zwei Hochzeitsgesellschaften, der eigentlich dem Fahrzeug eines Al-Qaida-Anführers galt, 16 Zivilisten getötet worden.
Kurz darauf verbot Jemens Parlament den USA die Drohnenangriffe, auch Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen äußerten "ernsthafte Bedenken". Jemens Übergangspräsident Abd Rabbo Mansur Hadi verteidigte den Einsatz von Drohnen zuletzt aber noch als hilfreich im Kampf gegen Al Qaida.

Die Dschihadistengruppe AQAP gilt als der gefährlichste und aktivste Ableger des globalen Terrornetzwerks. Die islamistische Rebellengruppe kämpft seit Jahren mit Gewalt gegen die Regierung in Sanaa und verübt immer wieder blutige Angriffe auf einheimische Sicherheitskräfte sowie Ziele im Ausland. In der Region Baida hatten mutmaßliche Al-Qaida-Kämpfer am Dienstag den Vize-Gouverneur der Provinz sowie einen Geheimdienstmitarbeiter getötet. Nach Aussagen von Stammesmitgliedern in der Region wurde auch eine kürzlich aufgetauchte Videobotschaft von AQAP-Kommandeur Nasser al Wuhaischi in der Gegend zwischen Baida und Schabwa gedreht. Darin forderte der Anführer der Islamisten seine Gefolgsleute auf, den Kampf gegen westliche "Kreuzritter" fortzuführen. (dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false