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Al Quaida: Bin Ladens "Hassprediger" aus Haft entlassen

Der in London inhaftierte "Hassprediger" Abu Qatada ist wieder frei, muss aber strenge Ausgangssperren einhalten. Die Britische Innenministerin setzt sich für eine Auslieferung nach Jordanien ein.

Der als islamistischer "Hassprediger" bekannte Abu Qatada ist in Großbritannien gegen strenge Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Laut Angaben der Polizei im mittelenglischen Worcestershire hat der 47-Jährige das Gefängnis am Dienstagabend verlassen, nachdem er zuvor erfolgreich gegen eine Auslieferung nach Jordanien vorgegangen war.

Dem radikalen Kleriker, der als rechte Hand Osama Bin Ladens bezeichnet wurde, ist allerdings eine strikte Ausgangssperre auferlegt worden: Pro Tag darf er nur zwei Stunden das Haus verlassen. Zudem muss er eine elektronische Fußfessel tragen und darf nicht in eine Moschee gehen.

Jacqui Smith kämpft für Auslieferung

Die britische Innenministerin Jacqui Smith erklärte, sie sei "extrem enttäuscht", dass Qatada freigelassen wurde. Der Mann saß lange Zeit im Hochsicherheitsgefängnis in London. Er sollte nach Jordanien ausgeliefert werden, wo er Ende der 90er Jahre in Abwesenheit wegen Terrorakten verurteilt worden war. Qatada war im Frühjahr erfolgreich gegen eine Auslieferung vorgegangen. Smith sagte, die Regierung werde vor dem Berufungsgericht weiter für eine Auslieferung kämpfen.

Qatada gilt als Bin Ladens "geistiger Botschafter in Europa". Die Polizei sieht ihn als eine Schlüsselfigur des Terrornetzes Al Quaida. Er wird unter anderem verdächtigt, den britischen "Schuh-Bomber" Richard Reid, der 2001 in einem amerikanischen Passagierflugzeug Sprengstoff in seinen Schuhen zünden wollte, rekrutiert zu haben. Aufnahmen seiner Gebete waren in einer Wohnung in Hamburg gefunden worden, in der Attentäter vom 11. September 2001 gewohnt hatten. (ata/dpa)

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