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Politik: Alles ist möglich

Mit dem Fiat 500 erobert Italiens Vertreter die deutsche Hauptstadt

AUSLÄNDER VOM DIENST

Italiens Botschafter Silvio Fagiolo hat ein besonderes Verhältnis zu Berlin. „Ich bin der einzige Botschafter, der vor 40 Jahren schon hier war und Karajan gehört hat", sagt er. Damals hat er ein Jahr an der Freien Universität studiert und am Halensee gewohnt. „Ich bewege mich in Berlin wie jemand, der die Stadt schon lange kennt", sagt Fagiolo, der im Februar 2001 als Botschafter nach Berlin zurückkehrte. Und wenn er heute die Stadt erkunden will, lässt er sich nicht von seinem offiziellen Fahrer kutschieren. Dann nimmt er einen kleinen Fiat 500, „mit dem kann man überall parken", und schaut sich Berlin und all seine neuen Ecken an.

Als er Anfang/Mitte der 80er Jahre bei der Botschaft in Bonn gearbeitet hat, ist Fagiolo oft nach Berlin gefahren. Hier hat er auch seine deutsche Frau kennen gelernt. „Wenn ich früher mit dem Bus zur Philharmonie gefahren bin, kam ich immer an dieser dunklen Ruine vorbei, die ehemalige italienische Botschaft“, sagt Fagiolo. Damals habe er gedacht, wer weiß, vielleicht wird sie irgendwann wieder auferstehen, wenn Deutschland vereinigt werden sollte. Dass es dann tatsächlich so kam und er selbst die renovierte Botschaft eröffnen durfte, das ist für Silvio Fagiolo der Beweis: „Tutto é possibile!"

Seit der Eröffnung des alten Botschaftsgebäudes wird dieses nun verstärkt zum Anziehungspunkt für die italienische Gemeinde in Berlin. Denn auch dafür ist ein Botschafter zuständig: für die Italiener, die manchmal schon in zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben, aber immer noch einen italienischen Pass haben. Auch wenn es in Berlin nicht so viele italienische Immigranten gibt wie in München oder Stuttgart. Was aber Fagiolo besonders an der alt-neuen Botschaft schätzt: „Von hier kann ich zu Fuß zur Philharmonie laufen.“

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