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Politik: Allianz gegen Terror: Bush umwirbt Pakistan und Indien

In seinem Bemühen um eine internationale Allianz gegen den Terrorismus hat US-Präsident George W. Bush Sanktionen gegen Indien und Pakistan aufgehoben.

In seinem Bemühen um eine internationale Allianz gegen den Terrorismus hat US-Präsident George W. Bush Sanktionen gegen Indien und Pakistan aufgehoben. Die Sanktionen seien nicht im Interesse der nationalen Sicherheit der USA, sagte Bush am Sonntag. Das Ende dieser Sanktionen war erwartet worden, nachdem beide Staaten den USA ihre Unterstützung im Kampf gegen den Terroristenführer bin Laden zugesagt hatten. Die USA hatten die Sanktionen gegen beide Länder als Reaktion auf deren Atomwaffentests 1998 verhängt. Und in den USA wurden am Wochenende weitere 5172 Reservisten einberufen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der aktivierten Reservisten auf gut 10 000. Der japanischen Nachrichtenagentur Jiji zufolge warnten die USA indes ihre Verbündeten vor weiteren Anschlägen bis Ende dieser Woche. Jiji meldete unter Berufung auf Japans Regierung, eine zweite Anschlag-Serie könne noch größere Ausmaße haben als die in den USA. Ziele könnten Nato-Staaten, Pakistan oder Japan sein.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Fahndung: Der Stand der Ermittlungen Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Pakistans Führung verlangte erneut Beweise für die Rolle bin Ladens bei den Anschlägen. Noch seien keine US-Truppen in Pakistan eingetroffen, hieß es. Die Verhandlungen über eine Stationierung von US-Truppen für einen Angriff auf Afghanistan, dem bisherigen Aufenthaltsland bin Ladens, seien noch im Gange. Die USA sehen in bin Laden den Drahtzieher der Anschläge in New York und Washington, bei denen mehr als 6800 Menschen getötet wurden. Nach Angaben aus Kabul soll sich bin Laden inzwischen "nicht mehr in Afghanistan" aufhalten. Bin Laden sei "verschwunden", meldete die den Taliban nahestehende Agentur AIP am Sonntag.

Saudi-Arabien hat indes noch keine Genehmigung zur Einrichtung eines US-Luftwaffenstützpunktes gegeben. Gut unterrichtete Kreise in der Golfregion bestätigten am Sonntag einen entsprechenden Bericht der "Washington Post". Danach könnte die saudische Weigerung US-Militäraktionen in der Region um mehrere Wochen verzögern. Die nationale Sicherheitsberaterin von US-Präsident Bush, Condoleezza Rice, sagte dagegen am Sonntag, die Verhandlungen mit Saudi-Arabien seien in vollem Gange.

Nato-Generalsekretär George Robertson zufolge müssten die USA ihre Gegenschläge nicht mit ihren Verbündeten abstimmen. Die USA müssten auch zur Feststellung des Bündnisfalles nach Artikel 5 des Nato-Vertrages keine Beweise vorlegen. Bundesverteidigungsminister Scharping sagte zur deutschen Beteiligung, dass bislang keinerlei Entscheidung getroffen sei. Dies könne erst geschehen, "nachdem sich der Nato-Rat erneut mit der Angelegenheit befasst hat". Scharping rechne aber damit, "dass der Nato-Rat bereits in sehr kurzer Zeit zusammentreffen wird".

psi

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