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Altersarmut: Sozialverband fordert "armutsfeste Rente"

Die wachsende Altersarmut ruft den Sozialverband Deutschland auf den Plan. Es sei die Aufgabe des Staates, die Menschen davor zu schützen.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat vor wachsender Altersarmut gewarnt und die Bundesregierung zu raschem Gegensteuern aufgefordert. SoVD-Präsident Adolf Bauer legte dazu einen Katalog mit Vorschlägen vor. Sie zielen darauf, Beschäftigte mit Niedriglöhnen besser fürs Alter abzusichern. Der SoVD-Chef forderte, niedrige Rentenansprüche mit Steuergeldern für eine "armutsfeste Rente" aufzuwerten.

Werde das erforderliche Geld nicht jetzt zur Verfügung gestellt, müsse der Staat die Kosten bei steigender Altersarmut später tragen - vermeiden könne er sie nicht. Notwendig ist für den SoVD "aus Gerechtigkeitsgründen" auch ein gestaffelter Rentenfreibetrag in der Grundsicherung, um Mini-Rentner besser zu stellen. Geringverdienern müsse zudem auch für die Riester-Rente finanziell unter die Arme gegriffen werden.

Niedriglöhne als Risikofaktor für Altersarmut

Nach Bauers Worten sind Niedriglöhne neben dem weiter sinkenden Rentenniveau ein wesentlicher Risikofaktor für Altersarmut, die auch Durchschnittsverdiener treffen werde: Während heute etwa 25 Beschäftigungsjahre notwendig sind, um eine armutsvermeidende Rente von etwa 650 Euro zu erhalten, seien dafür im Jahr 2030 rund 37 Beitragsjahre erforderlich. Geringverdiener könnten künftig auch in 45 Jahren keine armutsvermeidende Rente mehr erreichen. Das betreffe rund 35 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten.

"Diese Zahlen machen die Dimension des Problems und den dringenden Handlungsbedarf deutlich", sagte Bauer, der sich auch durch eine neue OECD-Studie bestätigt sieht. Wegen der hohen Langzeitarbeitslosigkeit sei Altersarmut im Osten Deutschlands eine zunehmende Gefahr. Derzeit gelten zwei Prozent der 20 Millionen Rentner in Deutschland als arm. Bauer geht bis 2030 von einer stark steigenden Tendenz aus.

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