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Politik: Am Airport scharf kontrollieren - Staatssekretärin Gila Altmann fordert stärkeres Durchgreifen

Nach dem Willen Norwegens, Japans und mehrerer afrikanischer Staaten soll auf der Artenschutzkonferenz der Schutz bedrohter Wale und Elefanten weiter gelockert werden. Wird der Artenschutz kommende Woche einen Rückschlag erleben?

Nach dem Willen Norwegens, Japans und mehrerer afrikanischer Staaten soll auf der Artenschutzkonferenz der Schutz bedrohter Wale und Elefanten weiter gelockert werden. Wird der Artenschutz kommende Woche einen Rückschlag erleben?

Ich bin optimistisch, dass diese Staaten sich nicht durchsetzen werden und dass der Trend zur Lockerung bei bestimmten Arten gestoppt wird. Es ist allerdings noch ganz offen, welche Entscheidungen auf der Konferenz gefällt werden. Wir werden uns bis zum Schluss dafür einsetzen, dass sich die Europäische Union auch für einen strengeren Schutz der Elefanten ausspricht.

Was hat die Bundesregierung vor der Konferenz unternommen, um sich für einen strengeren Schutz bedrohter Arten einzusetzen?

Wir räumen dem Thema eine große Bedeutung ein, und das ist in den anderen Staaten nicht unbemerkt geblieben. Umweltminister Trittin hat sich persönlich sehr engagiert. Er hat alle 147 Vertragsstaaten angeschrieben und an sie appelliert, den strengen Schutz der Wale nicht aufzuweichen.

Wieso sperren sich manche europäische Staaten dennoch gegen einen stärkeren Schutz zum Beispiel der afrikanischen Elefanten?

Manche Länder, wie Schweden und Großbritannien, haben gesagt, sie sehen keine Veranlassung, die Elefanten in den Schutzkategorien heraufzustufen, weil erst bewiesen werden müsse, dass es seit der Lockerung des Schutzes vor zwei Jahren mehr Wilderei gegeben hat.

Wie wirksam sind Verbote denn überhaupt?

Was den internationalen Handel betrifft, haben Verbote jedenfalls positive Effekte. Der Schmuggel und der illegale Handel lassen sich nicht einfach verbieten. Wir müssen aufklären, Sanktionen androhen und Alternativen für die betroffenen Länder entwickeln. Denn man muss sehen, aus welchen Gründen der illegale Handel stattfindet.

Wie sieht die Situation in Deutschland aus? Brauchen wir ein schärferes Artenschutzrecht, wie es der Naturschutzbund fordert?

Nein, wir haben einen ausreichenden rechtlichen Rahmen. Bei Schmuggel sind Strafen von bis zu fünf Jahren Haft möglich. Dieser Rahmen muss von den Gerichten auch ausgeschöpft werden. Aber leider wird der Schmuggel bedrohter Arten immer noch sehr oft nur als Kavaliersdelikt angesehen.

Bei Organisationen wie dem Naturschutzbund gilt Deutschland immer noch als wichtiges Abnehmerland für den illegalen Handel mit weltweit bedrohten Tieren und Pflanzen. Wie kann die Bundesrepublik diesen Ruf loswerden?

Deutschland listet die Fälle, die bekannt werden, auf freiwilliger Basis auf. Wir haben aber keine Vergleichsmöglichkeiten mit unseren Nachbarstaaten, zum Beispiel, wie scharf die Kontrollen an den Flughäfen dort sind. Klar ist, dass die absolute Zahl der Verstöße bei der Einreise nach Deutschland in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Wir haben bei rund 16 Millionen Fluggästen im Jahr 3000 Verstöße unterschiedlicher Schwere.

Müssen die Kontrollen an den Flughäfen verschärft werden?

Da ist sicher in Zukunft noch ein größeres Augenmerk nötig. Eigentlich müsste jeder Fluggast das Gefühl haben, er könnte kontrolliert werden. Aber Kontrollen alleine reichen nicht aus. Gleichzeitig muss auch in der Gesellschaft die Sensibilität für dieses Thema wachsen. Das Gespräch führte Lars von Törne.

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