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Andrea Nahles: "Ich bin mit mir im Reinen"

Die SPD-Linke Andrea Nahles hat angedeutet, dass sie über den Rückzug Franz Münteferings vom SPD-Vorsitz nicht unglücklich ist. "Die Partei wollte mehr Demokratie wagen", sagte Nahles dem Magazin "Stern".

Berlin - Die SPD-Linke Andrea Nahles hat mit dem Führungsstil von Parteichef Franz Müntefering und Bundeskanzler Gerhard Schröder abgerechnet. «Es muss Schluss damit sein, nur zu dekretieren», sagte sie dem Magazin «Stern». «Es war einfach an der Zeit, eine Wende im Verhältnis zwischen Partei, Fraktion und Regierung einzuleiten», sagte Nahles zur Entscheidung des SPD-Vorstandes, sie gegen Münteferings Willen als Generalsekretärin zu nominieren.

Nahles signalisierte, dass sie über den Rückzug Münteferings vom SPD-Vorsitz nicht unglücklich ist. Zwar sei es nicht beabsichtigt gewesen, den Parteichef zu stürzen, aber nun gebe es für die SPD «einen neuen Horizont». Wenn der künftige SPD-Chef Matthias Platzeck und SPD-Vize Kurt Beck eine offenere Kommunikation forderten, dann lebe «die Idee ihrer Kandidatur weiter», betonte die 35-Jährige.

Nahles sieht auch keinen Grund, sich für ihr Verhalten zu entschuldigen. Auf eine Bewerbung als Partei-Vize habe sie verzichtet, weil sie den Eindruck gehabt hätte, man erwarte eine solche Entschuldigung von ihr: «Dazu war ich nicht bereit.» Dass sie beim Generationswechsel in der SPD keinen Posten abbekommen habe, haue sie nicht um: «Ich bin mit mir im Reinen». Auch ohne Amt wolle sie bei der inhaltlichen Neuausrichtung der Partei mitmischen: «Ich habe in der SPD noch eine Menge zu tun.» Sie werde auf dem Parteitag in Karlsruhe in der nächsten Woche «auf jeden Fall» für den SPD- Vorstand kandidieren. Dem Koalitionsvertrag mit der Union werde sie zustimmen, kündigte die SPD-Linke an. «Dieses Land braucht eine neue Grundmelodie: Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen. Und nicht mehr: o weh, o weh, o wei, o wei, Herrjemine.» (tso/dpa)

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