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Politik: Angebliche Kokainfunde im Reichstag: Hausverbot im Bundestag für Sat 1-Journalisten

Nach dem Fernsehbericht über angebliche Kokainfunde im Reichstag hat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) ein einjähriges Hausverbot gegen einen Reporter und gegen den TV-Moderator Ulrich Meyer verfügt. Thierse reagiere damit auf den Verstoß der Journalisten gegen die Hausordnung sowie die Zugangs- und Verhaltensregeln für die Liegenschaften des Bundestags, hieß es in einer Mitteilung der Parlamentsverwaltung.

Nach dem Fernsehbericht über angebliche Kokainfunde im Reichstag hat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) ein einjähriges Hausverbot gegen einen Reporter und gegen den TV-Moderator Ulrich Meyer verfügt. Thierse reagiere damit auf den Verstoß der Journalisten gegen die Hausordnung sowie die Zugangs- und Verhaltensregeln für die Liegenschaften des Bundestags, hieß es in einer Mitteilung der Parlamentsverwaltung. Der Reporter des Sat 1-Magazins "Akte 2000" habe in Absprache mit Meyer Ende Oktober ohne Erlaubnis in den Toilettenräumen des Reichstags Aufnahmen von Wischtests gemacht, mit denen er den Nachweis für Kokain habe erbringen wollen. Die beiden Männer dürften ein Jahr lang nicht im Bundestag journalistisch arbeiten. Der Sender kritisierte die Maßnahme als "völlig überzogen".

Das Fernsehmagazin "Akte 2000" hatte berichtet, bei dem Wischtest seien in 22 von 28 Toiletten im Reichstagsgebäude Kokainspuren festgestellt worden. Politiker und Experten hatten die Seriosität dieser Methode angezweifelt. Die Bundestagsverwaltung hatte von eigenen Nachprüfungen abgesehen, die Staatsanwaltschaft aber aufgefordert, sich der Sache anzunehmen. Die Berliner Anklagebehörde erklärte am Mittwoch, sie werde sich nicht weiter mit dem angeblichen Kokainfund beschäftigen. Es liege kein begründeter Verdacht vor. Die Art der Spurensicherung habe nicht den gängigen Methoden entsprochen.

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