zum Hauptinhalt
Wegen einer Affäre um angeblichen Steuerbetrug ist Frankreichs Haushaltsminister Jérôme Cahuzac zurückgetreten.

© Reuters

Angeblicher Steuerbetrug: Frankreichs Haushaltsminister zurückgetreten

Der französische Haushaltsminister Jérôme Cahuzac ist wegen einer Affäre um angeblichen Steuerbetrug zurückgetreten. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob der Minister ein Schwarzgeld-Konto in der Schweiz geführt hat.

Wegen einer Affäre um angeblichen Steuerbetrug ist Frankreichs Haushaltsminister Jérôme Cahuzac zurückgetreten. Staatschef François Hollande habe ein Rücktrittsgesuch des Ministers angenommen, erklärte der Elysée-Palast am Dienstagabend. Zuvor hatte die Pariser Staatsanwaltschaft wegen eines angeblich jahrelang heimlich in der Schweiz geführten Kontos ein formelles Ermittlungsverfahren gegen Cahuzac eingeleitet.

Damit soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag überprüft werden, ob der beigeordnete Minister ein Konto für Schwarzgeld bei der USB-Bank in der Schweiz unterhalten hat. Cahuzac betont, er habe „weder jetzt noch früher“ ein Konto im Ausland gehabt.
Nach Informationen der Nachrichten-Webseite Mediapart soll Cahuzac das Schweizer Konto 2010 aufgelöst und die Mittel auf ein Konto in Singapur übertragen haben. Cahuzac ist im zivilen Leben Schönheitschirurg und Besitzer einer Spezialklinik in Paris.
Die Affäre dreht sich unter anderem um einen Telefonmitschnitt, bei dem es um das USB-Konto gehen soll. Laut Staatsanwaltschaft wollen drei Zeugen darauf die Stimme von Cahuzac erkannt haben. Zudem soll eine technische Analyse die These stützen, dass der heutige Minister in der Aufnahme zu hören ist.
Der Minister hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen und als „verleumderisch“ bezeichnet. Die Eröffnung von Vorermittlungen im Januar hatte er damit kommentiert, das Verfahren werde seine vollständige Unschuld zeigen. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false