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Oskar Gröning - hier bei der Verhandlung am Mittwoch - "ist schwächer denn je“, sagte der Vorsitzende Richter Franz Kompisch.

© REUTERS

Angeklagter Oskar Gröning krank: Auschwitz-Prozess wieder unterbrochen

Der Angeklagte im Lüneburger Auschwitz-Prozess, Oskar Gröning, ist wieder erkrankt. Die Verhandlung wurde am Donnerstag unterbrochen.

Der Lüneburger Auschwitz-Prozess ist am Donnerstag wegen Krankheit des Angeklagten Oskar Gröning erneut unterbrochen worden. "Er ist schwächer denn je", sagte der Vorsitzende Richter Franz Kompisch über den 94-jährigen Angeklagten. Bereits am Mittwoch habe Gröning noch beim Verlassen des Gerichtssaals "deutliche gesundheitliche Probleme" gehabt, die sich bis

Donnerstagmorgen nicht gebessert hätten. Der Prozess war mehrfach wegen des angeschlagenen Gesundheitszustandes des Angeklagten unterbrochen worden.

"Bei aller Disziplin, die Herr Gröning hat, ist er außerordentlich stark beansprucht", sagte der Verteidiger Hans Holtermann. Die Belastung sei gleichermaßen physisch und psychisch. Am Donnerstag sollte eigentlich die Staatsanwaltschaft ihr Plädoyer halten.

Im Hinblick auf den künftigen Verlauf des Verfahrens und Grönings Gesundheitszustand sagte Holtermann, ein Verhandlungstag pro Woche sei "das höchste, was er schaffen kann". Der Prozess vor dem Landgericht Lüneburg soll nach bisheriger Planung am kommenden Dienstag fortgesetzt werden.

Gröning wird Beihilfe zum Mord an mindestens 300.000 Menschen im nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zur Last gelegt. Am Mittwoch hatte er in einer von seiner Anwältin verlesenen Erklärung eingestanden, sich "am Holocaust mitschuldig gemacht" zu haben. Zugleich betonte er darin, wie stark die Aussagen der Nebenkläger, die Überlebende von Auschwitz oder Angehörige von Ermordeten sind, auf ihn gewirkt haben.

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