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Politik: Angriff auf Diplomaten in Sri Lanka

Deutscher Botschafter bleibt unverletzt

Colombo - Bei einem Angriff der tamilischen Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) auf eine diplomatische Delegation in Sri Lanka sind am Dienstag mehrere Diplomaten verletzt worden. Der deutsche Botschafter Jürgen Weerth blieb bei dem Anschlag unversehrt. Der italienische Botschafter Pio Mariani wurde am Kopf und US-Botschafter Robert Blake leicht an der Hand verletzt, bestätigte die Regierung in Colombo. Auch eine sri-lankische Regierungsmitarbeiterin sei von einem Schrapnell getroffen worden. Verletzungen trugen außerdem sechs Polizisten, drei Soldaten und ein Kind davon.

Die Delegation hatte auf Einladung der sri-lankischen Regierung den Osten des Landes besucht, um sich ein Bild von der Situation in der bis vor kurzem umkämpften Region Vakharai nördlich von Batticaloa zu machen. Streitkräften und Rebellen wurden Menschenrechtsverletzungen bei schweren Gefechten vorgeworfen.

Die Diplomaten hatten gerade einen Militärhubschrauber verlassen, als ganz in der Nähe Mörsergeschosse der Tamilenrebellen einschlugen. „Maximal 40 Meter entfernt“ seien zwei Granaten explodiert, sagte der 62-jährige Weerth; „ich habe da viel Glück gehabt.“ Erst acht der 22 Passagiere, darunter elf Diplomaten, waren zum Zeitpunkt der Detonation aus dem Hubschrauber ausgestiegen. Der Pilot hob mit den restlichen Passagieren sofort wieder ab.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft forderte nach dem Angriff ein sofortiges Ende der Gewalt zwischen Regierung und Aufständischen. Doch nur Stunden nach dem Mörserbeschuss auf die Diplomaten flog die Armee im Distrikt Batticaloa Luftangriffe auf LTTE-Stellungen.dpa/AFP

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