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Politik: Angst vor Missverständnissen: Lafontaine sagt Iranreise ab

Berlin - Wieder einmal verzichtet Oskar Lafontaine auf eine Reise in den Iran – und wieder einmal hat es das Regime in Teheran dem Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag leicht gemacht. Grund für die jüngste Absage ist die Angst vor Missverständnissen.

Berlin - Wieder einmal verzichtet Oskar Lafontaine auf eine Reise in den Iran – und wieder einmal hat es das Regime in Teheran dem Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag leicht gemacht. Grund für die jüngste Absage ist die Angst vor Missverständnissen. Lafontaine hätte Mitte Dezember reisen können und wäre dann just zum Zeitpunkt im Land gewesen, wenn dort ein Symposium zum „Mythos“ der Judenvernichtung im „Dritten Reich“ stattfindet. Auf Einladung des Instituts für politische und internationale Studien in Teheran sollen Wissenschaftler am 11. und 12. Dezember über Themen wie „Gaskammern: Leugnung oder Bestätigung“ reden – ganz im Sinne der Hetzpropaganda des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.

Lafontaines Reisepläne stehen unter keinem guten Stern. Schon im Frühjahr wollte er nach Teheran und sah sich zum Dementi genötigt, dass er dort nicht als „Vermittler“ im Atomkonflikt auftreten wolle. Die konkrete Reise fand dann nicht statt, weil die iranische Regierung keine konkreten Vorschläge für ein Programm machte. Auch diesmal haperte es daran: Zwar verhandelte die Linksfraktion über konkrete Punkte wie ein Gespräch mit Ahmadinedschad, Besuche bei Oppositionellen und jüdischen Gemeinden. Aus Teheran aber fehlte erneut die Bestätigung. Ganz aufgeben will Lafontaine nicht: Wenn ihm der Iran zubilligt, mit Vertretern aller politischen Kräfte zu sprechen, will der Politiker die Reise im kommenden Jahr nachholen. m.m.

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