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Politik: Anhänger der Fatah wollen Rache Nach tödlichen Gefechten im Gazastreifen

Der interne Waffenstillstand zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah ist zusammengebrochen. Militante Mitglieder der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderten Rache für ein Blutbad im Gazastreifen.

Der interne Waffenstillstand zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah ist zusammengebrochen. Militante Mitglieder der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderten Rache für ein Blutbad im Gazastreifen. Dort waren am Donnerstag bei Gefechten unter Palästinensern mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Nach Augenzeugenberichten wurde unterdessen am Freitag im Gazastreifen ein Imam (Vorbeter) beim Verlassen der Moschee von unbekannten Männern erschossen.

Zur Überwindung des schwelenden Konflikts trafen sich Palästinenserpräsident Abbas und Ministerpräsident Ismail Hanija am Freitag zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden an einem geheimen Ort in Gaza. Ein Treffen zwischen Israels Ministerpräsident Ehud Olmert und Ägyptens Staatschef Husni Mubarak wurde unterdessen ohne konkretes Ergebnis beendet.

Bei den militanten Mitgliedern beider Palästinenser-Organisationen löste die Übereinkunft zwischen Hamas-Ministerpräsident Hanija und Präsident Abbas, ein weiteres Blutvergießen im Gazastreifen zu verhindern, nur noch ein müdes Lächeln aus. Bei der Fatah ist man zur Überzeugung gelangt, dass Hanija die Kontrolle über die Hamas sowohl in politischer als auch in militärischer Hinsicht verloren hat. Nach Ansicht des prominenten Fatah-Politikers Taufik Abu-Chosa gilt dies vor allem für die militanten Mitglieder in Gaza-Stadt und im nördlichen Gazastreifen. Der ehemalige Minister Yasser Abed Rabbo vertritt die Auffassung, dass Regierungschef Hanija keine Beschlüsse mehr eigenständig fassen kann, denn „gewisse Staaten in der Region“ – gemeint sind der Iran und Syrien – „entscheiden für ihn“.

Wohl nicht zuletzt wegen des schlechten Wetters gab es kaum Zwischenfälle bei den Beerdigungen von General Mohammed Gharyb, eines Kommandanten der der Fatah zugerechneten „Präventiven Sicherheitskräfte“, seiner zwei Töchter und zwei seiner Untergebenen sowie eines Zivilisten, die alle bei einem Raketenangriff der Hamas-Polizei auf sein Haus den Tod fanden. Tausende Anhänger der Fatah schworen bei den Beerdigungen der jüngsten Gewaltopfer allerdings Rache.

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