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Politik: Anklage gegen Beamte im Fall Kevin

Bremen - Für den Tod des zweijährigen Kevin sollen jetzt auch zwei Mitarbeiter des Bremer Jugendamts zur Rechenschaft gezogen werden. Wie die Tageszeitung „Weser-Kurier“ am Samstag berichtete, hat die Staatsanwaltschaft die Anklageschrift gegen Kevins Amtsvormund und den zuständigen Fallmanager fertiggestellt.

Bremen - Für den Tod des zweijährigen Kevin sollen jetzt auch zwei Mitarbeiter des Bremer Jugendamts zur Rechenschaft gezogen werden. Wie die Tageszeitung „Weser-Kurier“ am Samstag berichtete, hat die Staatsanwaltschaft die Anklageschrift gegen Kevins Amtsvormund und den zuständigen Fallmanager fertiggestellt. Nach unbestätigten Informationen werde ihnen „fahrlässige Tötung durch Unterlassen“ vorgeworfen. Zunächst war gegen sie nur wegen Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt worden. Bei der Staatsanwaltschaft war niemand für eine Bestätigung zu erreichen.

Kevins Leiche war im Oktober 2006 im Kühlschrank seines Ziehvaters entdeckt worden. Der 42-Jährige steht mittlerweile wegen Totschlags vor Gericht. Die bei Kevin festgestellten zwei Dutzend Knochenbrüche wiesen auf monatelange Misshandlungen hin. Der Junge hatte seit dem Tod seiner Mutter im Herbst 2005 unter Vormundschaft des Jugendamts gestanden, durfte aber weiter beim drogensüchtigen und als gewalttätig bekannten Ziehvater leben. Die Behörde war mehrfach auf den Misshandlungsverdacht hingewiesen worden, griff aber nicht konsequent und frühzeitig genug ein, wie ein Untersuchungsausschuss der Bremischen Bürgerschaft später feststellte. stg

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