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Politik: Annan fordert stärkere Beteiligung der Frauen an Entscheidungsprozessen

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat eine stärkere Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen gefordert. Es könne keine wahre Entwicklung geben, wenn Frauen nicht die ihnen zustehende Rolle in vollem Umfang wahrnehmen könnten, heißt es in einem Appell Annans zum Internationalen Frauentag.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat eine stärkere Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen gefordert. Es könne keine wahre Entwicklung geben, wenn Frauen nicht die ihnen zustehende Rolle in vollem Umfang wahrnehmen könnten, heißt es in einem Appell Annans zum Internationalen Frauentag. Dazu müsse gleichzeitig die Sicherheit von Frauen und ihrer Familien gewährleistet werden, außerdem müssten sie in den vollen Genuss aller Menschenrechte und aller politischen Rechte kommen. Gleichzeitig hob Annan die Bedeutung der Frau bei der Schlichtung von Konflikten hervor.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, hat zum Internationalen Frauentag schwere Misshandlungen von Mädchen und Frauen in vielen Ländern beklagt und zur Hilfe für die Opfer aufgerufen. Eine besonders brutale Form der Gewalt seien Säureattentate, erklärte Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlichs in Berlin. Allein in Bangladesch seien 1998 etwa 200 Mädchen und Frauen aus Rache von Männern mit Batteriesäure überschüttet worden. Dies bewirke schwere Verbrennungen und entstelle Gesichter und Körper. Für die Opfer beginne damit eine lebenslange Leidensgeschichte, da sie nach einem solchen Anschlag meist auch an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden, hieß es. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rief Unicef zur Unterstützung der "Stiftung für Säureopfer" auf, die im vergangenen Jahr gegründet wurde. Unicef erklärte, die Bedrohung von Mädchen und Frauen gehe meist von Ehemännern, Nachbarn und Freunden aus. So würden allein in Indien jährlich etwa 5000 Frauen Opfer von Mitgiftmorden. Etwa eine Million Mädchen in Südostasien kämen ums Leben, weil sie schlechter medizinisch versorgt und ernährt werden als Jungen.

Auch Papst Johannes Paul II. hat mehr soziale Anerkennung für den Beitrag von Frauen zum Gemeinwohl gefordert. Der Papst drückte die Hoffnung aus, dass die Frauen immer mehr in die Lage versetzt werden, ihren spezifischen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten und dem Reichtum ihrer besonderen Begabung Ausdruck zu verleihen.

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