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Update

Anschläge auf Marathon in Boston: Angela Merkel verurteilt "heimtückischen Angriff"

Die Kanzlerin verurteilt die Bombenanschläge in Boston und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich sieht keine erhöhte Terrorgefahr für Deutschland. Frankreich reagiert dagegen anders.

Weltweit wurde mit Bestürzung auf die Bombenanschläge in Boston reagiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Anschläge verurteilt. „Nichts rechtfertigt einen so heimtückischen Angriff auf Menschen, die sich zu einer friedlichen Sportveranstaltung zusammengefunden hatten“, erklärte Merkel am Dienstag in Berlin. „Ich hoffe, dass der oder die Schuldigen dafür bald zur Rechenschaft gezogen werden können.“ Zugleich sprach sie den Angehörigen der Todesopfer und den Verletzten ihr Mitgefühl aus.

Regierungssprecher Steffen Seibert drückte via Twitter das Mitgefühl der Bundesregierung mit den Opfern aus. "In Gedanken bei den Menschen in Boston und allen, die Opfer der Bombenanschläge wurden." Weiter schreibt Seibert: "Hoffentlich werden die Schuldigen bald gefunden."

Mit Entsetzen hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich auf den Anschlag in Boston reagiert. „Es ist ein feiges Verbrechen“, sagte der CSU-Politiker. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer.“ Noch sei nichts über die Hintergründe der Tat bekannt. Sein Ministerium stehe aber in ständigem Austausch mit den amerikanischen Behörden. Friedrich reist Ende des Monats selbst zu einem länger geplanten Kurzbesuch in die USA.

Eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland sieht Friedrich trotz des Anschlags nicht. „Die Sicherheits- und Gefährdungslage hat sich schon seit vielen Jahren nicht verändert.“ Die Situation bleibe kritisch.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat sich "zutiefst schockiert" über die Explosionen beim Boston-Marathon mit drei Toten und mehr als hundert Verletzten geäußert. "Was nichts anderes als ein traditionsreiches, fröhliches Sportereignis für zehntausende Läufer und hunderttausende Zuschauer aus Boston und aller Welt sein sollte, ist zu einer Tragödie geworden", erklärte Westerwelle am Dienstag in Berlin. Das Mitgefühl gelte den Familien und Freunden der Opfer, hieß es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes. "Ich wünsche mir, dass die schon aufgenommenen Ermittlungen schnell auf die Spur der Verantwortlichen führen", so Westerwelle.

Nach derzeitigen Erkenntnissen des Auswärtigen Amts sind keine Deutschen getötet oder verletzt worden. Das deutsche Generalkonsulat in Boston und die Botschaft in Washington stünden mit den zuständigen US-Behörden in Kontakt, sagte eine Sprecherin am Dienstag.

In Frankreich werden dagegen die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Innenminister Manuel Valls wies die regionalen Polizeibehörden am Dienstag an, öfter auf Patrouillen zu gehen. Öffentliche Orte und Einrichtungen sollen besonders bewacht werden. Valls bat die Menschen in Frankreich nach Angaben des Ministeriums um besondere Aufmerksamkeit etwa bei verdächtigen Gegenständen. Gleichzeitig solle Panik vermieden werden. Präsident François Hollande sprach in einer ersten Reaktion den Opfern der Anschläge sein Beileid aus. Gleichzeitig sicherte er den USA nach einer Mitteilung des Élysée-Palastes "die volle Solidarität Frankreichs" zu.

Auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete haben via Twitter bereits ihre Trauer mit den Opfern zum Ausdruck gebracht. "#bostonmarathon Dies ist die Stunde der Trauer und Besonnenheit und nicht der Scharfmacher", schreibt beispielsweise der SPD-Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach. (mit dpa)

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