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Politik: Anschlag auf Parlament

Indonesiens Polizei sieht Parallele zu früheren Attentaten

Jakarta (mkb). Auf das Parlament in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ist am Montag ein Bombenanschlag verübt worden. Niemand wurde verletzt, es entstand geringer Sachschaden. Der Polizeichef sagte, die Bauart des Sprengsatzes sei denen ähnlich, die im April auf Jakartas Flughafen und an der Vertretung der UN explodiert waren. Damals waren sechs Menschen verletzt worden. Die Polizei verdächtigte die Separatistenbewegung Gam als Täter, die in der Provinz Aceh für einen unabhängigen Staat kämpft, hat das bislang aber nicht bewiesen. Nach einer anderen Theorie könnten die Bomben in Jakarta – im Februar explodierte auch im Polizeihauptquartier ein Sprengsatz – von Mitgliedern oder Sympathisanten der südostasiatischen MilitantenGruppe Jemaah Islamijah (JI) gelegt worden sein. JI soll Al-Qaida-Beziehungen haben und wird für die Terroranschläge auf Bali verantwortlich gemacht, bei denen im vergangenen Oktober 202 Menschen gestorben waren.

In vielen südostasiatischen Ländern haben die Behörden insgesamt mehr als 100 mutmaßliche JI-Mitglieder festgenommen. Einer der wichtigsten Verhafteten, Fathur Rohman al Ghozi, brach am Montag in der philippinischen Hauptstadt Manila aus dem Gefängnis aus, das innerhalb des Polizeihauptquartiers liegt. Al Ghozi hatte gestanden, als JI-Mitglied Bombenanschläge verübt zu haben. Er war wegen Sprengstoffbesitzes zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Sein Entkommen gilt als peinlicher Rückschlag im Kampf gegen den Terrorismus in Südostasien.

Im Verfahren gegen die mutmaßlichen Attentäter von Bali bestritt indes einer der Hauptbeschuldigten die Verantwortung der Jemaah Islamijah (JI). Die Tat sei „im Sinne Allahs und des Propheten“ verübt worden, nicht auf Grund einer Instruktion der Jemaah Islamijah, erklärte der Angeklagte, der Mechaniker und mutmaßliche Sprengstoff-Beschaffer Amrozi am Montag vor Gericht. Amrozi, von den örtlichen Medien als der „lachende Bomber“ tituliert, hat sich zu den Anschlägen bekannt, die gegen ausländische Besucher von Nachtclubs auf der Touristen-Insel Bali gerichtet waren.

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