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Anschlag in Afghanistan: Trauer um deutschen Soldaten

Mit einer Trauerfeier und einem klaren Bekenntnis zum Afghanistan-Einsatz haben rund 1600 Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf am Dienstag Abschied von ihrem am Vortag getöten deutschen Kameraden genommen.

Kabul/Köln - Der Leichnam soll an diesem Mittwochabend mit militärischen Ehren auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Wahn empfangen werden. Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte die beiden Selbstmordanschläge in Kabul, zu denen sich die radikalislamischen Taliban bekannten. Dabei waren auch drei afghanische Zivilisten getötet und zwei Bundeswehrsoldaten verletzt worden. Am Dienstag starb bei einem Anschlag im Südosten des Landes ein US-Soldat.

Die Luftwaffe holte die beiden verletzten deutschen Feldjäger am Dienstag mit einer Lazarett-Maschine ab. Sie wurden noch am Abend in Köln erwartet. Das Informationszentrum der Streitkräftebasis teilte mit, dass an der Militär-Zeremonie für den getöteten Soldaten am Mittwochabend auch Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan teilnehmen werden. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe - zuständig für im Ausland begangene Taten mit deutschen Opfern - leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

Der Kommandeur des deutschen Isaf-Einsatzkontingents, Brigadegeneral Hans-Christoph Ammon, sagte bei der Zeremonie in Kabul: «Wir werden den Attentätern, Mördern und Hasspredigern nicht weichen ... und lassen sie wissen: Jetzt erst recht.» Die Isaf stehe für Hoffnung und Zuversicht in dem geschundenen Land. Der Kommandeur der Isaf, der italienische General Mauro Del Vecchio, sagte: «Einem gestorbenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen ist eine furchtbar traurige Handlung.» Im Namen der NATO und aller Isaf-Staaten sprach Del Vecchio den deutschen Soldaten sein «tiefstes Mitgefühl» aus.

UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach der Bundesregierung und der Regierung von Afghanistan sein Beileid aus. An die afghanische Regierung und die internationalen Truppen im Land appellierte er, alles zu tun, um die Sicherheitslage zu verbessern. Die griechische Regierung versicherte unterdessen, ihr Kontingent werde trotz der bei dem Bombenanschlag verletzten beiden griechischen Soldaten in Afghanistan bleiben. «Wir haben Verpflichtungen übernommen und die werden wir erfüllen,» sagte ein Sprecher in Athen.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhard Robbe, sagte dem Fernsehsender n-tv, es gebe keinen optimalen Schutz. Es werde alles für die Soldatinnen und Soldaten getan. (tso/dpa)

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