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Terror-Alarm: Das Einkaufszentrum in Essen wurde am vergangenen Samstag geschlossen.

© imago stock&people

Anschlagsalarm in Essen: Terrorverdächtiger chattete mit Verfassungsschutz

Wegen Anschlagsgefahr war am vergangenen Samstag ein Einkaufszentrum in Essen geräumt worden. Der mutmaßliche Drahtzieher hatte offenbar Kontakt mit einer Quelle des Verfassungsschutzes.

Im Fall des Essener Anschlagsalarms sind die Sicherheitsbehörden einem Bericht zufolge durch direkte Chatkontakte zwischen dem mutmaßlichen Drahtzieher und einer Quelle des Bundesamts für Verfassungsschutz auf die Gefahr aufmerksam geworden. Dies berichtete das Magazin "Der Spiegel" am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Beide hatten demnach schon seit mehreren Monaten über ein soziales Netzwerk in Kontakt gestanden und über Anschlagspläne gesprochen.

Wegen der Hinweise auf den möglicherweise geplanten Anschlag hatten die Behörden am vergangenen Samstag das Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen abgeriegelt. Als Urheber gilt nach Angaben aus Polizeikreisen ein deutsches Mitglied der in Syrien aktiven Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Details nannten die Ermittler nicht.

Älteren Presseberichten zufolge soll es sich bei ihm um einen 24-jährigen Islamisten aus Oberhausen handeln, der 2015 nach Syrien ausreiste. Demnach soll er von dort aus versucht haben, mehrere mögliche Attentäter über soziale Netzwerke zu rekrutieren.

Laut "Spiegel" schickte der Mann der Verfassungsschutzquelle bereits vor Monaten eine Anleitung zum Bombenbau und versuchte, ihn zu Anschlägen zu überreden. Ende voriger Woche berichtete er diesem von einem mutmaßlichen Anschlag am Samstag in einer "großen Einkaufshalle" in Essen. Angeblich sollten dort zwei "libanesische Brüder" zuschlagen.

Die Behörden nahmen diese Drohung demnach sehr ernst. Dem Bericht zufolge haben sie zugleich aber bis heute Zweifel, ob es das erwähnte Anschlagsteam tatsächlich gibt. Es könne sich auch um einen Test des Verdächtigen für seinen Chatpartner gehandelt haben. (AFP)

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