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Update

Anschlagsplanungen in Belgien: Fünfzehn weitere Terrorverdächtige festgenommen

Im Zuge einer Terrorfahndung sind am Dienstag in Belgien, Deutschland und in den Niederlanden mehrere Personen festgenommen worden. Sie stehen im Verdacht, einen Anschlag in Belgien geplant zu haben.

Nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft wurden am Morgen in der Hauptstadt Brüssel bei insgesamt 17 Hausdurchsuchungen "rund 15 Verdächtige" aus dem islamistischen Milieu festgenommen. Ziel der Ermittlungen sei die Zerschlagung einer "Terrorgruppe" gewesen. Einige der Festgenommenen stehen demnach im Verdacht, radikalislamische Kämpfer für Einsätze in Afghanistan und im Irak angeworben und dorthin geschickt zu haben.

Ebenfalls am Dienstagmorgen waren bereits elf Terrorverdächtige in Antwerpen, Amsterdam und Aachen festgenommen worden, die unter anderem einen Anschlag in Belgien geplant haben sollen. Bei den Festgenommenen handele es sich um eine Gruppe von Tschetschenen ohne Bezug zu Al Qaida oder anderen großen Terrorgruppen. Das erfuhr der Tagesspiegel aus deutschen Sicherheitskreisen.

In einer Mitteilung der belgischen Staatsanwaltschaft hieß es, die meisten Verdächtigen lebten in Antwerpen. Sie werden beschuldigt, im Auftrag einer internationalen islamistischen Gruppe einen Anschlag in Belgien geplant zu haben. Das genaue Ziel habe jedoch noch nicht festgestanden. Die Hausdurchsuchungen seien das Ergebnis von Ermittlungen gewesen, die bereits Ende 2009 in Antwerpen begonnen hätten. Die Festgenommenen sollten noch im Laufe des Dienstags einem Haftrichter vorgeführt werden.

In Amsterdam wurden am Morgen drei Terrorverdächtige festgenommen. Es handele sich um drei Männer, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ihre Festnahme sei auf Veranlassung der belgischen Behörden erfolgt.

Die Aktion habe nichts mit den aktuellen Terrorwarnungen in Deutschland zu tun, sagte eine Sprecherin des niederländischen Koordinierungsbüros für Terrorismusbekämpfung (NCTB). Es sei dabei auch nicht um eine Bedrohung für die Niederlande gegangen, sondern allein um mutmaßlich geplante Anschläge in Belgien.

Die Festnahmen stehen auch nach Angaben des Bundesinnenministeriums nicht mit den Terrorwarnungen in Deutschland in Verbindung. "Es handelt sich um Exekutivmaßnahmen der belgischen Strafverfolgungsbehörden im Zusammenhang mit dem dortigen Anwerben Jugendlicher für den Kampf in Tschetschenien", teilte Ministeriumssprecher Stefan Paris in Berlin mit. "Hierbei sollte auch eine mit europäischem Haftbefehl gesuchte Person im Rahmen der Rechtshilfe in NRW festgenommen werden."

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden wurde eine Person im Raum Aachen festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Aachen erklärte, handelt es sich um einen 31-jährigen Mann, dem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird. (Tsp/AFP/dpa)

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