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Antarktis: Argentinien will Militär zum Südpol schicken

Soldaten als Umweltschützer? Argentiniens Präsidentin Christina Kirchner erwägt, Militäreinheiten in der Antarktis einzusetzen. Die Streitkräfte sollen Argentiniens Hoheitsansprüche auf Teile der Südpolregion untermauern und Umweltschutzaufgaben übernehmen.

Argentiniens Militär soll sich künftig um den Umweltschutz und die Interessen des südamerikanischen Landes in der Antarktis kümmern. "Es ist notwendig, unsere natürlichen Ressourcen zu verteidigen, unsere Antarktis, unser Wasser", sagte Kirchner am Montag vor Vertretern der Streitkräfte.

Internationale Spannungen befürchtet

Sie führte zudem Brasilien als Beispiel an, das erwägt, Soldaten den Amazonas beschützen zu lassen. Zuvor hatten ausländische Umweltschützer vorgeschlagen, internationale Organisationen sollten den Schutz des Regenwalds dort übernehmen.

Mit dem Militäreinsatz will Argentinien aber auch seine Hoheit über Teile der Südpol-Region behaupten. Damit könnten die Pläne Kirchners neue Spannungen hervorrufen und den internationalen Wettlauf um Ansprüche auf die Antarktis verschärfen.

Wettlauf um Ölreserven

In der Antarktis werden große Ölvorkommen vermutet. Obwohl die Antarktis seit 1959 unter Schutz steht und nur wissenschaftliche Forschungen dort erlaubt sind, haben neben Argentinien auch Australien, Großbritannien, China, Frankreich, Neuseeland und Norwegen ihre Präsenz dort verstärkt.

Die UN-Kommission für Festlandsockel prüft derzeit gleich mehrere Anfragen dieser Länder, die ihre Gebiete in der Nähe der Antarktis ausdehnen wollen. Großbritannien erhebt beispielsweise Anspruch auf Gewässer rund um die Falklandinseln vor Argentinien. Gebietsansprüche können noch bis Mai 2009 bei der zuständigen UN-Institution geltend gemacht werden. (iba/AFP)

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