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Anti-Korruptionskampf: Deutsche trauen Regierung nichts zu

Mehr als die Hälfte der Deutschen glaubt nicht, dass die Bundesregierung wirksam gegen Korruption vorgeht. Das ergibt sich aus dem internationalen Korruptionsbarometer von Transparency International.

Brüssel - In Europa zählt Deutschland damit zusammen mit Schweden und den Niederlanden zu den Ländern mit der schlechtesten Meinung über den staatlichen Anti-Korruptionskampf. In Europa insgesamt misstrauen 42 Prozent den Regierungen in der Korruptionsbekämpfung, in Nordamerika sind es 50 Prozent.

Weltweit halten 69 Prozent der Befragten in 62 Ländern den Kampf gegen die Korruption für unwirksam. Nur 22 Prozent setzen Vertrauen in die Arbeit ihrer Regierungen. Allerdings fällt die grundsätzliche Haltung zu Korruption regional sehr unterschiedlich aus. So zeigen sich die Befragten aus den acht im Barometer vertretenen afrikanischen Länder am zufriedensten mit dem Anti-Korruptionskampf ihrer jeweiligen Regierungen: 17 Prozent der Befragten halten die Maßnahmen für "sehr effektiv", 27 Prozent für «effektiv». Dabei zählen allein drei der vier am stärksten durch Korruption betroffenen Länder, nämlich Kamerun, Gabun und Marokko, zum afrikanischen Kontinent.

Die Befragten sollten sich auch dazu äußern, ob sie im vergangenen Jahr Bestechungsgelder gezahlt haben. Für Deutschland blieb der Wert konstant: Zwei Prozent der Deutschen gaben wie im Korruptionsbarometer 2005 an, in den vergangenen zwölf Monaten selbst Schmiergeld bezahlt zu haben. Für das vierte Korruptionsbarometer befragte das Institut Gallup International zwischen Juli und September knapp 60.000 Menschen in 62 Ländern. (tso/AFP)

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