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Anti-Terror-Fahndung: Verdächtiger von Konstanz wird Haftrichter vorgeführt

Der im Fall der gescheiterten Anschläge auf die Bahn festgenommene Libanese soll heute dem Haftrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden. Die Regierung erwartet weitere Festnahmen bei der Anti-Terror-Fahndung.

Karlsruhe/Berlin - Am Bundesgerichtshof in Karlsruhe werde entschieden, ob die Verdachtsmomente gegen den am Vortag festgenommenen Studenten reichen, um ihn in Untersuchungshaft zu nehmen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Der Festgenommene soll der Behörde zufolge zum Umfeld des vor einer Woche in Kiel verhafteten Youssef Mohamad El Hajdib gehören. Das Zimmer des neuen Verdächtigen in einem Studentenwohnheim wurde am Freitag durchsucht.

Die Bundesregierung rechnet unterdessen mit weiteren Festnahmen in dem Fall. Die laufenden Ermittlungen sollten die "Hintergründe und Kontakte ausleuchten", sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, August Hanning, in einem vorab veröffentlichten Interview der "BZ am Sonntag". Es sei deshalb "gut möglich, dass weitere Festnahmen folgen". Der langjährige Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND) nannte es sehr wahrscheinlich, dass die bislang Festgenommenen "Unterstützung hatten". Deshalb sei es nun die vordringliche Aufgabe der Ermittler, in den nächsten Wochen weitere Extremisten aufzuspüren. Mit den bisherigen Festnahmen seien die Gefahren "ganz sicher nicht" vorbei.

Nach der Festnahme der beiden mutmaßlichen Bombenleger Youssef Mohamad El Hajdib und Dschihad Hamad waren am Freitag insgesamt zwei weitere Verdächtige gefasst worden. Neben dem in Konstanz festgenommenen Studenten wurde im Libanon nach Angaben der dortigen Behörden ein weiterer möglicher Mittäter inhaftiert. (tso/AFP)

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